Softwarefabrik in Sindelfingen

Mercedes stellt 3.000 Software-Entwickler ein

11.04.2022
Mercedes-Benz sieht sich als Luxusmarke und will beim Digitalisieren von Autos vorne mitspielen. Dafür wird kräftig investiert. In Schwaben entsteht eine Softwarefabrik neben der Autoproduktion.
Mercedes-Benz hat mehr als 200 Millionen Euro in den Electric Software Hub im Mercedes Technology Center (MTC) in Sindelfingen investiert. v.l.n.r.: Magnus Östberg, Chief Software Officer der Mercedes-Benz AG; Sabine Kohleisen, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, verantwortlich für Personal und Arbeitsdirektorin; Markus Schäfer, Vorstandsmitglied der Mercedes-Benz Group AG, Chief Technology Officer verantwortlich für Entwicklung und Einkauf; Thomas Strobl, stellvertretender Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg; Ergun Lümali, stellv. AR-Vorsitzender und GBR-Vorsitzender der Mercedes-Benz Group AG; Michael Bauer, Leiter Produktion Mercedes-Benz Werk Sindelfingen und Standortverantwortung
Foto: Mercedes-Benz Group AG

Um bei Autosoftware eine Führungsrolle zu übernehmen, stellt Mercedes-Benz weltweit etwa 3.000 Expertinnen und Experten ein. In Sindelfingen südwestlich von Stuttgart entwickeln zirka 1.100 Beschäftigte Software, allein an diesem Standort gab es bereits rund 700 Neueinstellungen, wie Mercedes-Vorstand Markus Schäfer anlässlich der Eröffnung des dortigen Softwarezentrums am Freitag sagte. Der Autobauer investierte demnach über 200 Millionen Euro. In Sindelfingen führt Mercedes seit langem ein großes Autowerk.

"Bei Fahrzeugsoftware wollen wir ganz vorne mitspielen", sagte Schäfer, der als sogenannter Chief Technology Officer verantwortlich ist für Entwicklung und Einkauf. Er nannte als Beispiel das Entwickeln von selbstfahrenden Autos.

Neue Arbeitszeitmodelle

Für die Software-Spezialisten in Sindelfingen wurden Schäfer zufolge mit dem Betriebsrat neue Arbeitszeitmodelle vereinbart. Experten seien weltweit sehr gefragt. Eine Entwicklerin oder ein Entwickler könne beispielsweise mittags nach Hause gehen und dann später wieder kommen. Inklusive der Neueinstellungen wolle Mercedes im weltweiten Verbund auf zirka 10.000 Software-Spezialisten kommen. Wichtige Standorte sind auch Indien, China und die USA.

"Das Automobil ist das komplizierteste Produkt, wenn es um Software geht", sagte Schäfer. Der Hersteller setzt in dem Bereich auf das eigene Betriebssystem MB.OS.

Technische Herausforderungen in den kommenden Jahren sind das Elektrifizieren und Digitalisieren von Autos. Nach den Worten von Vorstandschef Ola Källenius bieten selbstfahrende Auto ein großes Potenzial. Der Hersteller will hochautomatisiertes Fahren in Serien-Luxuslimousinen der S-Klasse ermöglichen. (dpa/rs)