Bei der 16. Handelsblatt-Tagung "Strategisches IT-Management" erhielt das Pharma- und Chemieunternehmen Merck KGaA den diesjährigen IT Strategy Award des Handelsblatts. Merck-CIO Kai Beckmann nahm den Preis für die beste IT-Strategie 2010 entgegen. Im Finale waren außerdem der Werkzeughersteller Hilti Corporation und Sportausrüstungshersteller Amer Sports. 2009 hatte die VW-Tochter Autovision den Award gewonnen.
Die Jurymitglieder lobten den außergewöhnlich hohen Grad der Verbindung und Verzahnung von IT und Business bei Merck. "Das Alignment zwischen IT-Strategie und Business-Strategie war exzellent und im Zeitplan zielgerichtet umgesetzt", sagt Juror Matthias Karlshaus, Leiter IT Steuerung und Prozesse Operations & Projekte des Geschäftsbereichs Vermögensverwaltung bei Sal. Oppenheim.
Merck-Vorstandsvorsitzender Karl-Ludwig Kley sagt zum Alignment: "Unsere strategischen Ziele sind nicht ohne IT-Unterstützung zu erreichen. Denn nur mit einheitlichen Standards, Systemen und Prozessen gelingt uns die Modernisierung und Globalisierung von Merck." IT sei neben HR und strategischer Planung ein Eckpfeiler bei der Entwicklung Mercks zu einem globalen Pharma- und Chemieunternehmen. "Nur wenn ich globale Systeme habe, kann ich globale Prozesse umsetzen", sagt Juror Michael Neff.
Merck-CIO Beckmann führte 2007 den IT-Bereich des Unternehmens durch eine vollständige Reorganisation zu einer Zentralfunktion mit globaler Verantwortung. Ziel war eine weltweite Vereinheitlichung und Optimierung der IT bei Qualität und Kosten. Zu diesem Zweck ließ Kai Beckmann die bestehenden ERP-Systeme integrieren und legte so die Basis für einheitliche Geschäftsprozesse. Die IT-Infrastrukturen zur Verbesserung der Service-Qualität bei gleichzeitiger Kostenoptimierung wurden konsolidiert. Der Merck-CIO konnte seine Infrastrukturkosten so um jährlich 20 Millionen Euro senken.
IT-Prozesse nach ISO 9001, 20000 und 27001 zertifiziert
Gleichzeitig etablierte Beckmann eine "best-in-class" IT-Governance. Er ließ die internen IT-Prozesse gemäß der international anerkannten ISO-Normen ISO 9001, ISO 20000 und ISO 27001 standardisieren und zertifizieren.
Die Entwicklung der IT-Strategie von Merck folgte einem klar strukturierten, zyklischen Prozess. Nach der Reorganisation 2007 erarbeitete Merck im Jahr 2008 die IT-Strategie grundlegend neu. 2009 wurde sowohl die Unternehmens-Strategie von Merck als auch die IT-Strategie überprüft und fortlaufend angeglichen. Die Anpassung der IT-Strategie an die Unternehmensstrategie erfolgt dabei in einem mehrstufigen Top-Down-Ansatz. "Der starke Wille und der Mut zur Veränderung ist spürbar - eine vorbildliche IT-Strategie", resümiert Juror Jürgen F. Krusch, Prozess- und IT-Management -Leiter der Deutsche Bank Bauspar AG.
Der Jury des IT Strategy Awards 2010 gehörten folgende Personen an:
- Prof. Dr. Walter Brenner, Direktor, Institut für Wirtschaftsinformatik, Universität St. Gallen
- Jürgen F. Krusch, Leiter Prozess- und IT-Management, Director, Deutsche Bank Bauspar AG
- Dr. Clemens Keil, CIO, Knorr-Bremse AG
- Michael Neff, CIO, Heidelberger Druck AG
- Matthias Karlshaus, Leiter IT Steuerung und Prozesse, Geschäftsbereich Vermögensverwaltung, Sal. Oppenheim jr. & Cie. KGaA, Mitglied Initiativkreis CIO-Circle
Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit rund 33.000 Mitarbeitern in 60 Ländern und Gesamterlösen von rund 7,6 Milliarden Euro (2008). Das operative Geschäft wird unter dem Dach der Merck KGaA geführt, die ihren Sitz in Darmstadt hat. Rund 30 Prozent des Gesamtkapitals sind im Besitz freier Aktionäre, rund 70 Prozent gehören der Familie Merck. Merck ist das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt - seine Wurzeln reichen bis in das Jahr 1668 zurück.