E-Commerce und Digitalisierung haben den Handel auch im B2B-Segment komplett umgekrempelt. Deshalb hat die Metro ihre IT-Architektur angepasst und baut nun die IT-Organisation um. CIO Timo Salzsieder entwickelt die neue IT-Strategie zusammen mit seinen Mitarbeitern.
Die Metro-IT will sich dezentraler aufstellen, mehr internationale Standorte eröffnen und insourcen.
Als Pilotkunde nutzt Metro für ihre E-Commerce-Aktivitäten die Google Cloud.
Portfolio Management und Solution Partner dienen als die wichtigsten Schnittstellen zu den Fachbereichen.
Innovation Weeks, Town Hall Meetings, Brown Bag Sessions uns neue Raumgestaltungen sollen Innovationen und das Digital Mindset fördern.
Die Lagerhaltungskosten zu reduzieren war im Handel schon immer ein wichtiges Ziel. Doch im Zeitalter von Internet und E-Commerce ist die Aufgabe noch einmal schwieriger geworden. Das Volumen von Online-Bestellungen kann aufgrund von Marketing-Aktionen oder unvorhergesehenen Ereignissen innerhalb kürzester Zeit stark schwanken, die Liefermengen können unerwartet nach oben schnellen. Plötzlich müssen in kürzester Zeit Produkte in großen Mengen geliefert werden.
Um sich für solche schnell ändernden Geschäftsentwicklungen optimal aufzustellen, hat das Düsseldorfer GroßhandelsunternehmenMetro Cash & Carry(Metro C&C) begonnen, IT-Architektur und IT-Organisation zu erneuern und den Kulturwandel im Unternehmen voranzutreiben.
Apps sind keine Einbahnstraße
Eine wichtige Initiative heißt "Food Service Distribution" (FSD). Damit steigt Metro C&C in den Lieferservice und E-Commerce ein. Nahmen bisher die Vertriebsmitarbeiter beim Kunden die Bestellungen mit einem Laptop oder auf Papier auf, so erledigen sie das heute mit mobilen Apps. Rund 6000 User arbeiten bereits mit der neuen Lösung "Sales and More" (SAM).
Doch die Apps sind keine Einbahnstraße: Zum einen können die Außendienstler damit ihre Bestellungen beim Kunden vor Ort erfassen, zum anderen helfen ihnen die Kollegen in der Zentrale bei Bedarf, indem sie ihnen detaillierte Informationen zukommen lassen. So erfahren Vertriebler etwa, welche Kunden sie besuchen, welche Produkte sie ihnen zeigen und welche Angebote sie ihnen machen sollten.
B2B-Handel ist sehr komplex
Zu den Kunden von Metro C&C zählen Hotels, Restaurants, Catering-Unternehmen, Kantinen, Kioske, Imbisse, unabhängige Lebensmittelgeschäfte und Tankstellen. Sie alle können sich entweder an den nunmehr digital ausgerüsteten Metro-Vertriebler wenden oder auch selbsttätig über ein neues Metro-Portal ordern. Kompliziert bleibt es für den Handelskonzern trotzdem, denn viele Kunden werden sich den neuen Technologien verweigern und weiterhin bei Metro anrufen und Faxe schicken, um ihre Aufträge abzugeben.
"Bei der Metro habe ich gelernt, wie komplex der B2B-Handel ist", bilanziert CIO und Chief Solution Officer Timo Salzsieder seine Erfahrungen.Er kam im März 2017 zur Metro AG und arbeitete zuvor viel im B2C-Bereich, zuletzt als COO beim Online-Reiseunternehmen HolidayCheck Group.
Wenn ein Kunde im B2C-Shop bestellt, dann holt ein Mitarbeiter das Produkt aus dem Lager und liefert es bis an die Tür des Kunden. Fertig. Der B2B-Handel bewegt dagegen ganz andere Mengen, beispielsweise 800 Kilogramm Mehl für einen Bäcker. Die Säcke kann man nicht mal so eben in ein Lieferfahrzeug werfen. Während der B2C-Kunde ein Päckchen mit zwei Kilo Mehl bekommt, nimmt die Bäckerei große sogenannte Gebinde mit vielen Wareneinheiten in Empfang.
Zudem müssen beim Beladen der Lkw die unterschiedlichen Gewichte und Größen der zu liefernden Artikel berücksichtigt werden, damit die Tourenplanung effizient gestaltet werden kann. Und für Lebensmittel wie Fisch oder Fleisch gilt es, Gefrierzonen beim Transport einzuhalten. Hinzu kommen rechtlich komplexe Vorgaben beim Handel mit bestimmten Produkten, allen voran Alkohol und Zigaretten. Als global agierender Lieferant muss die MDAX-notierteMetro AG dabei auch die verschiedenen Regelungen in den einzelnen Ländern beachten.
Diese komplizierten Rahmenbedingungen, gekoppelt mit den Skalierungsherausforderungen durch den E-Commerce, führen zu einer hohen Komplexität der IT-Systeme. Weil es dafür keine Standardlösungen gibt, hat Metro sein Online-Portal selbst entwickelt. Der Startschuss erfolgte vor drei Jahren, jetzt rollt die IT das neue System in den ersten Ländern aus. Ist dieser Schritt abgeschlossen, kommt das System in 25 Ländern und mehr als 750 Stores zum Einsatz.
Google Cloud und Microservices
Um mit Lastspitzen und Traffic-Schwankungen umgehen zu können und ausreichend Performance im Online-Shop sicherzustellen, setzt Metro als Pilotkunde auf die Google Cloud. "Wir nutzen weltweit SaaS und PaaS aus der Google Cloud Platform für unsere E-Commerce-Services", erläutert CIO Salzsieder.
Auch der übrige Technologie-Stack komme modern daher. Dazu gehören unter anderem eine Microservice-basierte Architektur, viele Artificial-Intelligence-Anwendungen samt Machine Learning, NoSQL-Datenbanken sowie moderne Programmiersprachen wie Java, Scala und Go. "Das lässt das Herz eines jeden Informatikers höherschlagen", meint der CIO.
Metro sei ein Technologieführer und wolle auch als solcher wahrgenommen werden - schon, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. In dem Punkt werde Metro noch stark unterschätzt, was sich allerdings durch intensive Außenkommunikation und Employer Branding bald ändern soll.
Die Metro API verbindet
Die neuen Technologien kommen vor allem am Frontend zum Einsatz. "Auf unserem Kundenportal können wir täglich über A/B-Tests mehrere Releases live stellen", erklärt Salzsieder. "Die Tests haben wir komplett automatisiert." Im Backend setzt die IT weiter auf altbekannte Architekturen wie SAP, auch die selbstentwickelten Anwendungen für das Supply-Chain-Management (SCM) laufen mit traditioneller Technologie. Trotzdem fahre die IT im Backend relativ viele Releases, so Salzsieder.
Die sogenannte Metro API verbindet das agile Frontend mit dem etwas gemächlicheren Backend. "Mit dieser Architektur können wir alles über API lose verknüpfen. Und so lange die APIs offen und stabil implementiert sind, haben wir keine Probleme mit verschiedenen Release-Ständen", sagt Salzsieder.
IT-Organisation neu aufgestellt
Eine agile Architektur korrespondiert idealerweise mit einer flexiblen IT-Organisation. Zwar ist sie klassisch nach Demand und Supply in eine IT-Produkt- und eine Operations-Organisation aufgeteilt, doch gibt es mittlerweile mehr als 100 agile Teams, die vielfach virtuell zusammenarbeiten. Dabei setzen sich die Gruppen immer mit Mitarbeitern aus IT, Fachbereichen, User Experience sowie Operations und Product Management zusammen. "Wir haben alle Teams nach agilen Methoden aufgestellt, also mit Product Owner und Scrum Master, egal ob am Front- oder Backend", so der Metro-CIO. Deswegen seien die IT-Prozesse über die gesamte Firma hinweg identisch.
Als Hauptschnittstelle zwischen IT und Fachbereichen fungiert die Einheit "Portfolio Management", bei der Abteilungen ihre Vorhaben beantragen können. Darüber hinaus gibt es die sogenannten Solution Partner, die als Single Point of Contact den Kontakt zu Ländern und Stakeholdern halten. Damit existiert für jedes Land und jeden Fachbereich ein dedizierter Ansprechpartner in der IT.
Zunächst bewertet das Portfolio Management die eingereichten Projekte nach den Kriterien Technologie, Strategie und Business Value. Außerdem gibt es einen übergreifenden Portfolio-Management-Prozess, in den sowohl die Back- als auch die Frontend-Anforderungen einfließen. Wenn die Anforderungen für die Projekte spezifiziert sind, findet die anschließende Produktentwicklung ausschließlich in der IT statt.
"Aktuell haben wir die Portfoliozyklen auf sechs Monate begrenzt und priorisieren danach die gesamte Projekt-Roadmap immer wieder neu", so Salzsieder. Diese Vorgehensweise lehnt sich an das Scaled Agile Framework (SAFe) an, welches eine Vielzahl von agilen Methoden miteinander kombiniert und so die Agilität im gesamten Unternehmen steigern soll.
Dezentraler und lokaler
Interessant werde es, wenn die IT diese Strukturen jetzt international ausrollen werde, sagt Salzsieder. Heute arbeite die IT noch weitgehend zentral an den zwei Standorten in Düsseldorf und Bukarest. Zwar gebe es noch eine kleine Einheit in Indien für Business Services und Helpdesk, doch künftig sollten weitere lokale Standorte in China, Indien und Russland hinzukommen. "Aufgrund der unterschiedlichen Geschäftsmodelle und Anforderungen in den einzelnen Ländern werden wir stärker lokal arbeiten", so Salzsieder. Es werde kaum gelingen, aus dem europäischen Markt heraus ein gutes Frontend für den chinesischen Markt zu entwickeln.
Deswegen sollen Product Management, User Experience und lokale Entwicklungsmannschaft in den großen Märkten auch lokal angesiedelt sein. Unter Umständen werde man auch mit externen Dienstleistern zusammenarbeiten, die dann über die Metro API lokale Applikationen entwickeln und anbinden könnten. Damit dabei kein Wirrwarr entsteht, gibt die zentrale IT eine strikte Governance vor, die klare Vorgaben macht bezüglich Methoden, Prozessen, Testautomatisierung, Deployments und der Freigabe der endgültigen Versionen. Außerdem dürfen die lokalen Einheiten keine eigene IT betreiben, die steuert nach wie vor die IT zentral.
Innovation Days statt Digital Labs
Bei Innovationen ist Salzsieder weniger streng, sie müssen nach Meinung des CIOs aus den Teams kommen. Von Digital Labs hält er dagegen eher wenig. Um neue Ideen zu entwickeln, veranstaltet er lieber regelmäßig Innovation Days, an denen Mitarbeiter aus dem ganzen Unternehmen teilnehmen können. Dort arbeiten sie mit Design Thinking an neuen Projekten und bauen erste Prototypen. "Aus diesen Innovation Weeks generieren wir schon viel Input für unser Geschäft", sagt Salzsieder.
Neue Ideen entstehen auch im Arbeitsalltag durch agile Teams in neu gestalteten Räumen. Zwischen sechs und zwölf Mitarbeiter sitzen in sogenannten Teamspaces, die wie hippe Startup-Räume aussehen können, aber auch wie klassische Büros. "In der IT machen wir keine Vorgaben, sondern fragen die Mitarbeiter, wie sie ihre Räume einrichten wollen und wie es für sie am besten passt", betont Salzsieder. Daneben gibt es Teamspaces mit nur zwei bis vier Mitarbeitern, die keine größeren Räume brauchen, weil sie international in virtuellen Teams eingebunden sind.
Laut Salzsieder besteht nicht die Gefahr, dass die Räume ständig umgebaut werden müssen, weil sich die Teams von Projekt zu Projekt neu zusammenfinden. Ihm sei wichtig, dass die Teams relativ lange beständen. Studien hätten gezeigt, dass agile Teams mindestens zwei bis drei Jahre zusammenarbeiten sollten, weil sie erst nach einem Jahr ihre volle Produktivität entfalten würden.
Damit sich neue Ideen bilden und um den Digital Mindset im gesamten Unternehmen weiter zu fördern, findet alle zwei bis drei Monate ein Town Hall Meeting statt. Diese Veranstaltungen, zu denen 1000 bis 2000 Mitarbeiter kommen, sollen keine Top-down-Bespaßung sein. Salzsieder legt hier großen Wert auf Interaktion.
Die Mitarbeiter können vorab Themen einreichen, die dort besprochen werden sollen. Es gibt Q&A-Sessions mit dem CIO, und nach einem solchen Town Hall Meeting werden die Teilnehmer gefragt, ob ihre Anliegen ausreichend behandelt wurden. So entstand beispielsweise dort die Idee, individuelle Büroräume zu kreieren, weil sich herausstellte, dass die Vorstellungen darüber von Abteilung zu Abteilung und Team zu Team weit auseinandergehen.
Ein besonders spannendes Experiment, um die Unternehmenskultur zu ändern, läuft derzeit in einem Projekt zur Entwicklung der IT-Strategie. Dabei treffen sich Mitarbeiter in ihrer Mittagspause oder innerhalb ihrer Arbeitszeit, um Themen zu besprechen.
IT-Strategie Bottom-up
CIO Salzsieder gab übergreifende Themenblöcke vor, bei denen es um nicht weniger geht als die Ausformulierung einer neuen IT-Strategie für den Konzern. Was sonst Top-down vom Management verkündet wird, sollen sich nun alle zusammen erarbeiten. "Wir fahren einen Bottom-up-Ansatz", erklärt Salzsieder. "Wir haben 18 Themen vorgegeben, die meines Erachtens in eine IT-Strategie gehören. Nun wollen wir gemeinsam diskutieren, wie wir die ausgestalten sollten."
Bislang haben sich dafür 160 Mitarbeiter in 18 Gruppen zusammengefunden. In einem monatlichen IT-Alignment-Meeting stellen sie dem Management ihre Zwischenstände vor und diskutieren darüber. Ende Januar lagen aus den einzelnen Gruppen bereits erste Ergebnisse vor, die im Intranet wie auch im Townhall-Meeting veröffentlicht wurden.
Die Top CIOs im Handel
Michael Müller-Wünsch Der Berliner Michael Müller-Wünsch (aka: MüWü) ist seit August 2015 Bereichsvorstand Technology (CIO) der Otto-Einzelgesellschaft. In dieser Funktion verantwortet Müller-Wünsch die Weiterentwicklung der IT-Landschaft und Tech-Architektur des Onlinehändlers und treibt damit den Wandel des Geschäftsmodells in Richtung Plattform. 2017 wurde die Technologie-Organisation von Otto unter seiner Führung mit dem CIO Innovation Award ausgezeichnet. Während seiner beruflichen Laufbahn arbeitete der im Bereich KI promovierte Informatiker und Diplom-Kaufmann unter anderem für Lekkerland, Ceva Logistics, MyToys und Herlitz.
Markus Mosa Seit Februar 2015 wird das Ressort IT/Logistik beim Lebensmittelkonzern Edeka direkt vom Vorstandsvorsitzenden Markus Mosa geführt. Vorgänger Michael Wulst ging aus persönlichen Gründen in Rente. Das Vorstands-Team der Edeka AG besteht nun aus nur noch drei Vorständen.
Eduard Spitz Die weltweite IT von Hugo Boss liegt seit März 2023 in den Händen von Eduard Spitz. Sein Vorgänger Jörg Walter ging in den Ruhestand.
Bastian King Mit Bastian King beruft das Modeunternehmen Takko Fashion erstmals einen Chief Information Officer. Er soll den digitalen Wandel vorantreiben. Die Position des CIO hat der Modehändler aus dem nordrhein-westfälischen Telgte neu geschaffen. Zum 1. März 2023 holte das Management dazu Bastian King an Bord.
Christian Metzner Seit Mitte April 2023 leitet Christian Metzner die IT der Drogeriemarktkette Rossmann. Seiner Vorgängerin Antje König stieg Anfang 2022 in den Vorstand auf. Metzner kommt von Volkswagen Financial Services.
Melanie Fichtner Zum 1. Februar 2024 hat Melanie Fichtner den CIO-Posten bei der Baywa übernommen. Zuvor leitete sie die operative IT des Konzerns.
Ricardo Diaz Seit August 2017 arbeitet Ricardo Diaz bei der Emil Frey AG in Zürich als CIO/CTO. Die Gruppe ist im Automobilhandel tätig. Der gelernte Diplom-Kaufmann Diaz war im April 2014 vom Energie Versorger EnBW als Vice President IT Strategy &Steering zur Unternehmensgruppe Media-Saturn gekommen. Im Juli 2014 wurde er CEO der Media-Saturn IT-Services und CIO bei Media-Saturn.
Matthias Wlaka Seit 1. Januar 2024 ist Matthias Wlaka CIO und Mitglied der Geschäftsführung von Bonprix. Die Stelle wurde neu geschaffen, um die IT-Aktivitäten des Modehändlers zentral zu bündeln.
Marc Rauscher Seit 1. April 2023 ist der ehemalige IT-Chef von Douglas, Marc Rauscher, Geschäftsführer der Hagebau IT GmbH. Er verantwortet das operative Geschäft der IT-Tochter.
Roman Melcher Roman Melcher verantwortet bei dm nicht nur die IT, sondern sitzt auch in der Geschäftsführung des Drogeriekonzerns.
Lars H. Heimann Lars H. Heimann ist seit März 2019 CIO der BAHAG AG, die zentrale Einkaufsgesellschaft der BAUHAUS Regionalgesellschaften. Seit Anfang 2021 hat er zudem den Posten des Senior Vice President Corporate IT inne. Er kam bereits 1999 in das Unternehmen.
Roland Schütz Roland Schütz, langjähriger CIO der Lufthansa, wechselt als Vorstand für IT und Digitalisierung zum Mannheimer Pharmahändler Phoenix. Schütz tritt die neu geschaffene Position des Chief Information Officer Anfang 2021 an.
Andreas Hubert Andreas Hubert ist seit Februar 2021 Group CIO von Adidas.
Katja Burkert Seit 1. Juli 2021 ist Katja Burkert CIO bei Intersport. Sie folgte auf Lars-Eric Pusch, der zur Drogeriekette Müller wechselte.
Sinanudin Omerhodzic Sinanudin Omerhodzic ist seit Oktober 2020 Geschäftsführer IT bei Aldi Nord. Er kommt von der Paul Hartmann AG.
Frank Schroeder Frank Schroeder ist seit Mai 2016 Head of IT der Interseroh Dienstleistungs GmbH, einer Tochter des Berliner Recycling- und Umweltdienstleisters Alba. Er war zuvor Leiter IT-Management und Leiter Innovationsmanagement beim Bauunternehmen Hochtief AG in Essen.
Severin Canisius Seit September ist Severin Canisius CIO und Mitglied der Geschäftsführung des Essener Schuhhändlers. Er folgt auf Olaf Schrage, der das Unternehmen Ende 2021 verlässt.
Katharina Knötel Katharina Knötel hat im August 2021 den CIO-Posten bei Coca-Cola European Partners CCEP von Christian Rasche übernommen, der Mitte Juni zu The Coca-Cola Company gewechselt ist. Sie berichtet sowohl an Peter Brickley, CIO von CCEP, als auch die Geschäftsführung der deutschen Dependance. Knötel ist Teil der hiesigen Geschäftsführung und hat zudem einen Sitz im internationalen BPT-Führungsteam. Sie leitet den Bereich Business, Process and Technology (BPT) in Deutschland und ist unter anderem verantwortlich für Vertriebs- und Lieferkettenlösungen.
Jörg Kohlenz Am 1. Juli 2022 hat der ehemalige Leoni-CIO Jörg Kohlenz die Position des Group CIO beim Thermomix-Anbieter Vorwerk übernommen.
Lars-Eric Pusch Seit April leitet Lars-Eric Pusch die IT der Drogeriemarktkette Müller. Er soll sie zu einem datengetriebenen Unternehmen machen.
Michael Rybak Michael Rybak hat bei der Drogeriekette Rossmann Anfang 2015 als Geschäftsführer den neu geschaffenen Geschäftsbereich Logistik und IT übernommen. Er verantwortete bereits seit Mitte 2014 zusätzlich zur Logistik den Fachbereich IT. Rybak wechselte 2009 in die Logistik des Drogeriekonzerns, wurde Logistikleiter sowie Geschäftsführer der Logistik-Gesellschaft und trat in die Geschäftsleitung ein.
Mark Michaelis Seit dem 7. Juni 2021 ist Mark Michaelis Geschäftsführer der Markant Services International GmbH sowie ihres polnischen Pendants. Das Unternehmen verantwortet die IT, Produktentwicklung und den Betrieb der Dienstleistungen und Services der Markant-Gruppe.
Michael Kaib Michael Kaib wurde im Juli 2015 neuer CIO in der Zentrale des Modekonzerns Esprit in Ratingen. Er berichtet an den Chief Operations & Systems Officer, Leif Erichson. Kaib kam im Mai 2010 zu Esprit. Er war dort zuletzt Vice President - Head of IT Governance & Enterprise Architecture. Kaib studierte Betriebswirtschaftslehre an der Philipps-Universität Marburg und in den USA und promovierte anschließend am Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Marburg. Seine berufliche Karriere begann er 1998 als Berater bei Booz & Company in Frankfurt am Main in der globalen IT Practice.
Andreas Schobert Bei der Hornbach-Baumarkt-AG ist Andreas Schobert (41) seit 2015 neuer IT-Vorstand. Das Ressort Technologie wurde neu geschaffen. Der Vorstand wurde dafür von sechs auf sieben Mitglieder erweitertet. Im neuen Ressort laufen ab sofort die Fäden für die konzernweite Informationstechnologie sowie das E-Business zusammen. Seit 2012 war Schobert als Leiter E-Business für den internationalen Aufbau und die Weiterentwicklung des Online-Geschäfts im Hornbach-Baumarkt-AG Konzern zuständig.
Nathan Mott Nathan Mott ist seit Oktober 2014 CIO beim Stuttgarter Pharmagroßhändler McKesson Europe (zuvor: Celesio). Der IT-Chef kam aus den USA, vom Mehrheitsaktionär McKesson. Mott war zuletzt Präsident der McKesson Pharmacy Systems & Automation (MPS&A) und hatte danach zusätzlich das Celesio Coordination Planning Office geleitet.
Armin Bergbauer Mit Armin Bergbauer hat der Technologie-Distributor Ingram Micro seit Frühjahr 2008 einen neuen IT-Chef. Seine Vorgängerin Barbara Neumann hatte sich in den Ruhestand verabschiedet. Als Leiter IT & Organization ist Bergbauer auch Mitglied der Geschäftsleitung und berichtet an Gerhard Schulz, den Vorsitzenden der Geschäftsführung.
Walter Schulte-Vennbur Bei Electronic Partner verantwortet Walter Schulte-Vennbur seit Februar 2013 die IT. Der Diplom-Informatiker war zuvor CIO be Also Actebis. Auch vor dem Zusammenschluss von Also und Actebis 2011 arbeitete er mehr als 15 Jahre in verschiedenen Positionen beim Vorgängerunternehmen Actebis.
Bernd Herrmann Bernd Herrmann arbeitet seit 1990 bei Würth, einem Großhandel für Produkte der Befestigungs- und Montagetechnik. In der Würth-Gruppe ist er Geschäftsbereichsleiter für IT, E-Business und Logistik sowie Geschäftsführer für die Bereiche Marketing und EDV der Adolf Würth GmbH & Co. KG. Seit Mai 2015 ist er auch in der vierköpfigen Konzernführung der Würth Gruppe vertreten und dort für IT und E-Business verantwortlich.
Stephan Wohler Seit 2011 ist Stephan Wohler im Vorstand der Edeka Minden-Hannover. Er verantwortet bei der größten Edeka-Regionalgesellschaft die Ressorts IT und Logistik. Wohler kommt von der Metro, wo er zuletzt als Vorsitzender der Metro Group Logistics (MGL) arbeitete.
Khaled Bagban Zum 1. Juli 2024 ist Khaled Bagban als CIO bei der Metro AG eingestiegen. Gleichzeitig wurde er CEO der Digitalisierungstochter Metro.digital. Er folgt auf Timo Salzsieder.
Michael Homburg Michael Homburg ist seit April 2016 Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation bei Edeka Nord. Sein Vorgänger Ernst Bochnig ist in den Ruhestand gegangen. Seit Mitte 2015 war Homburg bei Edeka Nord bereits stellvertretender Geschäftsbereichsleiter IT/Organisation.
Benjamin Beinroth Neun Jahre war Benjamin Beinroth bei dem Lebensmitteleinzelhändler Tegut beschäftigt, davon vier Jahre als Chief Information Officer (CIO). Er wechselte zum Jahresbeginn 2016 in die CIO-Position bei Fressnapf. Beinroth berichtet als CIO direkt an Hans-Jörg Gidlewitz. Dieser ist verantwortlicher Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen, Personal und IT bei Fressnapf.
Jörg Heinen Jörg Heinen heißt der IT-Leiter bei WMF (Württembergische Metallwarenfabrik AG) in Geislingen. Seit Februar 2016 ist er im Amt. Der Vice President Global IT (CIO), so sein offizieller Titel, war zuvor Corporate Director, Strategic Vendor Management, bei der Henkel AG in Düsseldorf. Dort war er zuvor auch CIO Western Europe und damit verantwortlich für die IT-Services in der umsatzstärksten Region.
Andreas Möller Seit März 2018 ist Andreas Möller Geschäftsführer IT/ Managing Director IT beim Lebensmittelhändler Aldi Nord in Essen. Zuvor war er dort Bereichsgeschäftsführer IT, verantwortlich für IT-Projekte & -Methodik.
Frank Hoe Frank Hoe ist seit September 2016 CIO DACH bei der L’Oréal Deutschland GmbH in Düsseldorf. Er blickt auf 15 Jahre Erfahrung als CIO und IT Direktor in internationalen Unternehmen wie McDonald’s, Dole Food Company, Aldi Stores UK/Ireland und beim TÜV Rheinland zurück. Hoes Vorgänger im Amt, Abder Dellys, ist in den Ruhestand gegangen.
Johannes Wechsler Johannes Wechsler ist seit Juli 2018 neuer Geschäftsführer der MediaMarktSaturn IT Solutions in Ingolstadt. Wechsler berichtet an Atul Bhardwaj, CTO der MediaMarktSaturn Retail Group und CEO der MediaMarktSaturn IT Solutions. Wechsler wird die Geschäftsführung der MediaMarktSaturn IT Solutions um Bhardwaj, Orhan Olgun und Thomas Gawron ergänzen. Zuvor, seit Mai 2015, war Wechsler CIO der ProSiebenSat.1. Media SE.
Max Thelen Weil Erwin Sattler in die Geschäftsführung aufstieg, übernahm Max Thelen im Herbst 2010 dessen Position als Bereichsleiter IT/ORG beim Pharmagroßhändler Sanacorp. Damit verantwortet er IT-Infrastruktur und Anwendungsentwicklung des Unternehmens. Zugleich fungiert er als Schnittstelle zu den Fachbereichen.
Michael Baier Neuer Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Infokom in Karlsruhe ist seit Juli 2018 Michael Baier. Infokom ist die IT-Tochter der Eurobaustoff, einer Kooperation für den mittelständischen Baustoffgroß und -einzelhandel. Zuletzt war Baier Vorstandsmitglied der Abas Unternehmensgruppe.
Jens Siebenhaar Jens Siebenhaar ist seit Oktober 2018 CIO beim Bekleidungsunternehmen C&A Europe. Zuvor arbeitete Siebenhaar als Geschäftsführers der REWE Systems GmbH. Siebenhaar war im März 2009 Leiter der IT bei REWE geworden. Er wechselte damals von der Baumarktkette OBI an den Rhein.
Frank Scholz Frank Scholz ist seit September 2018 Group CIO bei der Citti Handelsgesellschaft in Kiel. Er ist dort für die gesamte IT verantwortlich. Scholz war zuvor CIO bei der DB Regio. In den kommenden vier Jahren wird er sich die Aufgabe mit dem bisherigen IT-Leiter Matthias Ernst teilen.
Ulrich Wiedemann Ulrich Wiedemann ist seit September 2020 IT-Leiter von Vinzenzmurr. Zuvor war er CIO und COO beim Münchner Edelmetallhändler Pro Aurum, zu dem er Anfang 2020 von Essity gewechselt ist.
Jochen Jaser Jochen Jaser ist seit Juni 2019 neuer CIO beim Kölner E-Commerce Unternehmen HRS Group. Zuvor war Jaser bis Mai 2019 ein Jahr als CTO bei der Bearing Point Software Solutions GmbH in Frankfurt. Fast acht Jahre arbeitete er bei der Frankfurter Matrix42 AG, als CTO und CEO und sowie fünf Jahre bei der Karlsruher update4u Software AG, als Head of Product Management und CTO.
Andreas Helber Mit dem Jahreswechsel 2010/11 änderten sich die IT-Verantwortlichkeiten bei der BayWa: Andreas Helber wurde zum Finanzvorstand berufen und übernahm zugleich das IT-Ressort vom vormaligen Vorstand Frank Hurtmanns. Dieser verließ den Agrarhändler. IT-Dienstleistungen bezieht die BayWa über die RI-Solution GmbH, die sie Anfang 2002 zusammen mit der österreichischen RWA AG gegründet hat. Chef des Dienstleisters ist Eugen Berchtold.
Ein Punkt in der IT-Strategie dreht sich darum, wie die Unternehmenskultur künftig aussehen soll. Das ist nicht ganz einfach, weil bestimmte kulturelle Werte in Ländern wie China oder Russland anders wahrgenommen werden. Zum Kulturwandel gehört es für den CIO ebenso, dass es mehr sich selbst organisierende Teams gibt. Einen Machtverlust bedeute das für ihn keinesfalls: "Die Rolle des Managers hat sich in den vergangenen fünf bis zehn Jahren völlig gewandelt, das ist eine kulturelle Herausforderung."
Umgang mit Menschen wichtig
Stieg früher automatisch der beste Fachexperte für ein Thema über kurz oder lang erst zum Teamleiter, dann zum Abteilungsleiter und schließlich zum Hauptabteilungsleiter oder gar bis ins Topmanagement auf, so hat sich das inzwischen grundlegend geändert. "Ein guter Manager muss neben einer gewissen Fachlichkeit vor allem strategische Skills mitbringen und sehr gut im People-Management sein", formuliert Salzsieder seine Anforderungen. Dieser Punkt in der künftigen IT-Strategie ist ein zentrales Anliegen für ihn: "Der Kulturwandel treibt mich extrem, das ist der Schlüssel zum Erfolg der digitalen Transformation."