Seit seinem Einstieg als CIO bei Miba 2015 forcierte Georg Oberdammer Gespräche mit dem Vorstand und den Stakeholdern. Sein Ziel: die Chancen der Digitalisierungfür den familiengeführten Hersteller von Gleitlagern, Reibbelägen, Sinterformteilen und Beschichtungen aufzuzeigen. Das Change Management in Richtung der Digitalisierung einer globalen Industriegruppe stand dabei im Vordergrund. Mit dem Digital Office schuf Oberdammer ein digitales Business-Modell mit Blick aufIndustrie 4.0, Data Analytics und Internet of Things. Zusätzlich entwickelte der Informatiker und promovierte Wirtschaftswissenschaftler mit dem Miba House of Digitalization ein "Strategic Digitalization Framework @ Miba".
Die größte Herausforderung bestand darin, in kurzer Zeit ein neues Team für das Digital Office zusammenzustellen und zu etablieren. Mitte 2016 begann der CIO, Mitarbeiter aus Syrien, Ungarn, der Slowakei, Österreich, Deutschland und Indien einzustellen, und baute ein sehr diverses Team auf. Nicht nur Diversity war aber das Ziel des Miba-CIO. Oberdammer investierte auch in Change-Management-Maßnahmen, um alte Denkstrukturen in dem 1927 gegründeten Unternehmen aufzubrechen und das Bewusstsein für den Business Value der Digitalisierung unternehmensweit zu schärfen.
Nach knapp zwei Jahren übergab Oberdammer im April 2018 das Digital Office an einen extern rekrutierten Head of Digital Office, um nach der Implementierung das Thema Digitalisierung bei Miba in die nächste Entwicklungsphase zu bringen. Hierdurch stellte der IT-Chef sicher, dass das Projekt nun in die Wachstumsphase eintreten kann und weiter vorangebracht wird.
Lessons Learned |
1.Quick Wins helfen Change Management. |
2. Business Value klar darstellen. |
3. Richtige Tonspur zwischen Business und IT finden. |
Miba-CIO Oberdammer bestritt das technologisch anspruchsvolle Projekt mit einem äußerst geringen Budget von nur einer Million Euro. Peter Jürging, Jurymitglied und CIO von Hoyer, ist beeindruckt: "Respekt. Ein technologisch innovatives Projekt, und das mit dem Budget-Ansatz." Reinhard Jung von der Universität St. Gallen, ebenfalls in der Jury des "CIO des Jahres", lobt, dass die Digitalisierung im Rahmen des Digital Office nicht nur als reine Prozessdigitalisierung verstanden werde, sondern ganzheitlich aus Geschäftsmodellsicht.