Ab dem kommenden Sommer soll Michael Grosse die Geschäfte des Unternehmens leiten. Der Aufsichtsrat hat den Manager mit Wirkung zum 1. Juli 2025 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt, wie der Dax-Konzern nach Börsenschluss am Freitag in Göttingen mitteilte. Der derzeitige Konzernchef Kreuzburg hatte im Juli angekündigt, seinen bis November 2025 laufenden Vertrag nicht mehr verlängern zu wollen. Die Aktie gewann im frühen Montagshandel knapp ein Prozent.
Grosse lenkte 2020 bis 2023 die Geschäfte beim Prozess- und Verpackungstechnikunternehmen Syntegon Technology, das 2019 aus der Bosch-Gruppe ausgegliedert worden war. Der künftige Chef habe viel Erfahrung, werde den Konzern aber auf höheres Wachstum und bessere Margen trimmen müssen, schrieb Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank RBC am Montag.
Der derzeitige Sartorius-Chef Kreuzburg steht seit 2003 an der Spitze des Unternehmens und hat Sartorius durch diverse Zukäufe und stetig steigende Mitarbeiterzahlen zu einer wichtigen Größe unter den Pharmazulieferern gemacht. Während dieser Zeit vervielfachte sich der Konzernumsatz laut der jüngsten Mitteilung auf rund 3,4 Milliarden Euro und der operative Gewinn auf knapp eine Milliarde Euro.
Die Börsenbewertung kletterte in dieser Zeit von gut 90 Millionen Euro auf gut 14 Milliarden Euro. Allerdings war das Unternehmen während der Corona-Pandemie zeitweise sogar mit gut 30 Milliarden Euro bewertet. Die Corona-Krise hatte bei Sartorius - wie bei vielen anderen Zulieferern auch - für eine Sonderkonjunktur gesorgt. Die Nachfrage insbesondere der Hersteller von Corona-Tests und von Impfstoffproduzenten hatte dem Konzern einen Auftragsboom beschert. Auch die Laborsparte, die unter anderem Waagen, Pipetten und Verbrauchsmaterialien liefert, hatte von dem großen Interesse profitiert. (dpa/rs)