"Schon seit drei Jahren bestand in der Wirtschaft das Interesse an einer Anwendergruppe", sagt Gabriela Spindler, Leiterin des Microsoft-Bereiches Kunden- und Partnerzufriedenheit. Doch bisher trat der Software-Konzern auf diesem Gebiet eher auf die Bremse. Diese Widerstände spürte Wolfgang Berchem, Vorstandssprecher der mbuf, bei einem neuen Vorstoß der Gruppe im Dezember vergangenen Jahres nicht mehr. Das Resultat war die Gründung des Vereins.
"Früher war Microsoft mit seinen Produkten zu weit weg von den IT-Entscheidern und deren Strategien", begründet Berchem die relativ späte Gründung des mbuf. Immerhin greifen Firmen wie Oracle oder SAP schon lange auf die Erfahrungen ihrer Anwendergruppen zurück. Diesen Austausch erhofft sich der IT-Manager von HeidelbergCement künftig auch mit Microsoft. "Bisher wussten wir nicht, was mit unseren Änderungswünschen für Microsoft-Produkte geschah. Es gab selbst bei der Corporate Fokus Gruppe keinen direkten Kommunikationskanal nach Redmond," so Berchem.
Zunächst will der Verein Arbeitskreise bilden. Anfang September wollen sich Microsoft-Vertreter dann mit dem Vorstand treffen, so Spindler. Bisher hat die Anwendergruppe zehn Mitglieder (u.a. Gardena, HeidelbergCement, Scandlines, TÜV Nord Gruppe). Bis zum Jahresende hofft sie auf 250 Mitglieder.
"Wir richten uns an IT-Entscheider mit strategischer Ausrichtung und Budgetverantwortung", so Berchem. Das hänge auch mit den Veränderungen in der IT zusammen. "Vorstände wollen mit ihren CIOs keine Betriebssystem-Migrationen besprechen. Da geht es eher um das Outsourcing der Infrastruktur."
Das Microsoft Business User Forum ist von dem Software-Konzern finanziell unabhängig. Dafür müssen die Mitglieder Beiträge ab 1250 Euro jährlich aufbringen. "Wir benötigen 30 bis 50 Mitglieder um wirtschaftlich arbeiten zu können", so Berchem. Dieser Wert dürfte jedoch kaum eine Schwierigkeit darstellen, ist sich der mbuf-Vorstandssprecher sicher.
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