Die neuen Service-Packs für Windows 7 und Windows Server 2008 R2, die seit Ende Februar zum Download bereitstehen, zeichnen sich vor allem durch erweiterte Virtualisierungsmöglichkeiten für die beiden Betriebssysteme aus.
Zwei neue Features in Windows Server, genannt Dynamic Memory und RemoteFX, verbessern die Packungsdichte für virtuelle Maschinen und die graphische Oberfläche für PCs mit Windows 7.
Dynamic Memory im Service Pack 1 hebt die Virtualisierungs-Plattform Hyper V von Microsoft auf eine neue Stufe, indem die Anzahl der virtuellen Maschinen auf einem Server durch die bessere Ausnutzung der vorhandenen Bordmittel erhöht wird. So könnten bis zu 40 Prozent mehr virtuelle Desktops in einer VDI-Umgebung (Virtual Desktop Infrastructure) untergebracht werden, heißt es bei Microsoft.
Wie der Hersteller hervorhebt, soll dies nicht auf Kosten der Performance oder der Skalierbarkeit geschehen. Es ließen sich mehr virtuelle Desktops auf einem Server platzieren, ohne dass die Leistungsfähigkeit der einzelnen Images auf Anwenderseite beeinträchtigt wird. Im Unterschied zu anderen Lösungen dieser Art gebe es bei Microsoft auch keine Gefährdung der Sicherheit, sagt Michael Kleef, technischer Produktmanager von Windows Server.
RemoteFX sorgt auf der Server-Seite für eine Virtualisierung der GPU (Graphical Processing Unit) und erhöht so die Darstellungsmöglichkeiten für Rich Media und 3D-Anwendungen in VDI-Umgebungen. RemoteFX ist ein Bestandteil von Microsofts Strategie, Windows auf neuen billigen Endgeräten lauffähig zu machen.
"Windows Thin PC" mit abgespecktem Windows 7
Zu diesen Plänen gehört auch die Ankündigung, mit "Windows Thin PC" eine abgespeckte Version von Windows 7 herauszubringen, die genau auf Thin Clients zugeschnitten ist. Mit Windows Thin PC soll es möglich sein, ältere PCs als Endgeräte in einer virtualisierten Umgebung zu benutzen.
Es wird ferner ein Tool zum vereinfachten Management des Security Features "BitLocker" von Windows 7 geben, mit dem das Betriebssystem verschlüsselt werden kann.
Die Service-Packs für Windows 7 und Windows Server 2008 R2 bekräftigen den Willen von Microsoft, gegenüber VMware, dem derzeitigen Marktführer bei Virtualisierung, nicht den Anschluss zu verlieren. Die Aussichten für eine positive Aufholjagd sind gar nicht so schlecht. Und die noch relativ kurze Geschichte der IT kennt bereits viele Beispiele von Herstellern, die sich ihrer Erfolgsposition zu sicher waren und dann schnell in den Abgrund stürzten.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.