In Microsofts Windows-Werkstatt herrscht Hochbetrieb. Neben den üblichen Updates für Windows 10 arbeitet der Konzern offenbar an zusätzlichen Variationen des Betriebssystems sowie einer völlig neuen OS-Generation, die alten Software-Ballast über Bord werfen soll.
Neben dem turnusmäßig im Frühjahr anstehenden Update "Windows 10 Redstone 4" will Microsoft seinen Partnern künftig fünf neue Windows-10-Varianten anbieten, wie der Microsoft-Kenner Paul Thurrott anhand durchgesickerter Dokumente in Erfahrung gebracht haben will.
Diese neuen, sogenannten SKUs (Stock Keep Units) sollen es Hardware-Partnern erlauben, ihre Geräte flexibler und damit auch günstiger mit passenden Windows-10-Variationen auszustatten. Je nach Variante müssen die Geräte unterschiedliche Hardware-Voraussetzungen erfüllen.
Konkret sollen angeblich die ab April dieses Jahres verfügbaren Betriebssystem-Varianten folgende Namen tragen: Windows 10 Entry (25 Dollar), Windows 10 Value (45 Dollar), Windows 10 Core (65,45 Dollar), Windows 10 Core+ (86,66 Dollar) und Windows 10 Advanced (101 Dollar). Je nach Order-Volumen könnten für einzelne Großabnehmer noch zusätzliche Rabatte herausspringen, mutmaßen Experten.
Hardwareleistung bestimmt die Windows-Version
Rechnerhersteller dürfen Windows 10 Entry auf Geräten installieren, die von Intel-Chips vom Typ Atom, Celeron oder Pentium angetrieben werden. Sie dürfen mit maximal 4 GB Arbeitsspeicher sowie einer SSD mit bis zu 32 GB ausgestattet sein. Die Bildschirm-Größe ist auf 14,1 Zoll bei Notebooks und 11,6 Zoll bei Tablets limitiert. All-in-One-PCs müssen mindestens 17,1 Zoll große Displays mitbringen.
Bei Windows 10 Advanced sind aktuelle Core-i9-CPUs, Core-i7-CPUs mit mehr als sechs Rechenkernen, AMD-Threadripper-CPUs oder vergleichbar starke Prozessoren erlaubt. Außerdem dürfen die Monitore 4K-Auflösung unterstützen. Die anderen Variationen Value, Core und Core+ gruppieren sich in verschiedenen Abstufungen zwischen diesen beiden Leistungskategorien ein.
Während die Windows-Vielfalt breiter aufgefächert wird, soll die Version Windows 10 S, die Microsoft erst im vergangenen Jahr eingeführt hatte, wieder verschwinden. Bei 10 S handelt es sich um ein stark eingeschränktes Windows-10-Pro-Betriebssystem. Anwendungen lassen sich mit diesem Release nur aus dem Windows-Store installieren, außerdem sind Verwaltungsprogramme wie Registry-Editor, Eingabeaufforderung und PowerShell blockiert.
Microsoft hatte Windows 10 S zusammen mit seinem "Surface Laptop" Mitte 2017 präsentiert. In diesem Fahrwasser hatten Microsoft-Partner wie Acer, HP und Lenovo ebenfalls Mobilrechner auf Basis der abgespeckten Windows-Variante angekündigt. Die Preise dieser Geräte bewegen sich zwischen 200 und 350 Euro. Microsoft ging es mit dieser Geräteklasse in erster Linie darum, eine Alternative zu günstigen Chromebooks mit dem Google-Betriebssystem Chrome OS, die vor allem bei amerikanischen Schülern und Studenten Anklang finden, auf den Markt zu bringen.
Windows 10 S ist tot - lang lebe Windows 10 S
Jetzt soll die Variante Windows 10 S offenbar komplett gestrichen werden. Stattdessen soll es künftig die Option geben, sämtliche Windows-10-Versionen im "S-Modus" zu betreiben. Nutzer können Anwendungen damit wie bisher nur aus dem Windows Store beziehen. Klassische Windows-Applikationen sollen sich nicht starten lassen.
Inwieweit weitere funktionale Einschränkungen und Limitierungen mit dem S-Modus der verschiedenen Windows-10-Versionen verbunden sind, ist im Detail noch nicht bekannt. Auch ist derzeit nicht abzusehen, wie durchlässig die Grenzen zwischen den verschiedenen Versionen für Upgrades sind. Die Frage, welche S-Versionen sich zu welchen Preisen in Vollversionen umwandeln lassen, ist ebenfalls noch nicht beantwortet.
Für Microsoft dürfte es mit dem S-Windows in erster Linie darum gehen, seine Plattform rund um den Store zu festigen. Die Bedeutung des eigentlichen Betriebssystems sinkt. Heute spielt das Ökosystem, das Nutzern verschiedenste Apps und Funktionen bereitstellt, die entscheidende Rolle. Beleg dafür sind die im mobilen Bereich dominierenden Plattformen iOS von Apple und Googles Android. Microsoft ist mit seinem Versuch, auch Windows in diesem Umfeld zu etablieren, kläglich gescheitert.
Die Verantwortlichen des weltgrößten Softwarekonzerns lehnten es bis dato ab, die Spekulationen rund um die künftige Windows-10-Strategie zu kommentieren. "Windows 10 S bietet ein optimiertes, sicheres und batterieeffizientes Erlebnis, von dem wir glauben, dass es für viele Kunden eine gute Wahl ist", ließ der Konzern unverbindlich und ohne weiter ins Detail zu gehen in einer Erklärung verlauten. Man werde mehr darüber erzählen, was als nächstes für Windows 10 S kommt, wenn man bereit dafür sei.
Neue OS-Generation mit Andromeda und Polaris
Glaubt man den Gerüchten, spielt Windows 10 S für Microsoft auch an anderer Stelle eine zentrale Rolle. Angeblich werkeln die Entwickler bereits an einer völlig neuen Generation von Windows - wie das für gewöhnlich gut unterrichtete Nachrichtenportal Windows Central berichtete, unter dem Codenamen "Polaris". Das kommende System soll alten, über Jahrzehnte angesammelten Windows-Ballast abwerfen und eine neue Epoche einläuten.
Spekulationen, dass Microsoft an einem schlanken Kernbetriebssystem arbeitet, kursieren bereits seit längerem. Bis dato drehten sich diese Gerüchte vor allem um ein System namens "Andromeda OS", das für mobile Geräte gedacht sein sollte. Wie nun durchsickerte, geht es aber um mehr. Mit Polaris entsteht bei Microsoft offenbar auch ein neues Desktop-OS.
Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2 Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002 Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8 2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft 2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen 2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem 2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter 400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio 1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg 1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß... ... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus 1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt 1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS 1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen 1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.
Kern des neuen Windows bildet die Universal Windows Platform (UWP) - eine Laufzeitumgebung für Anwendungen. Sie ermöglicht die Entwicklung von Apps, die auf verschiedenen Formfaktoren laufen und sich automatisch an die jeweilige Bildschirmgröße anpassen sollen. Dafür sollen elementare Systemkomponenten der klassischen x86-Architektur auf 32-Bit-Basis wegfallen, die aus Kompatibilitätsgründen seit der DOS-Steinzeit von Windows-Generation zu Windows-Generation mitgeschleppt werden.
Beispielsweise soll die klassische Windows Shell - die grafische Benutzeroberfläche - verschwinden. Microsoft will diese durch eine modulare Neuentwicklung namens Composable Shell, die "Cshell", ersetzen, die individuellere Anpassungen an die jeweilige Hardware erlauben soll. Außerdem sollen in Windows integrierte Werkzeuge wie Notepad und Paint verschwinden.
Mehr Leistung und mehr Sicherheit
Der Softwarekonzern verspricht sich von einem neuen schlanken Core OS eine bessere Performance für die damit ausgestatteten Rechner, eine längere Akkulaufzeit sowie mehr Sicherheit. Mit dem Bruch in der Architektur und dem damit verbundenen Wegfall veralteter Systemkomponenten sinke das Risiko, weil Angreifer Sicherheitslücken in diesen alten Windows-Bestandteilen nicht mehr ausnutzen könnten, hieß es.
Allerdings hat der OS-Sprung auch Nachteile: Ein Upgrade von bestehenden Windows-10-Systemen auf die kommende Generation wird nicht möglich sein. Außerdem werden alte Windows-Programme nicht mehr funktionieren. Es gibt allerdings Spekulationen darüber, dass bestimmte Anwendungen in einer Art virteuller Maschine auch in Core-OS-Umgebungen laufen könnten. Außerdem plant der Konzern offenbar keinen radikalen Schnitt. Für Power-User beziehungsweise Gamer soll es weiterhin Windows 10 Pro geben.
Laut Windows Central plant Microsoft den großen Auftritt seines neuen OS für 2019. Damit wolle sich der Softwarekonzern gegen seine großen Rivalen Apple und Google behaupten, die mit iOS und ChromeOS ähnliche Strategien in Richtung einer einheitlichen Betriebssystem-Plattform für alle Geräte verfolgen. Damit der Plan aufgeht, braucht Microsoft eine klare Linie.
Schon zur Einführung von Windows 10 ließen die Verantwortlichen durchblicken, damit die Vision eines "One Windows" zu verfolgen. Doch daraus wurde erst einmal nichts. Die Versuche, das Betriebssystem mit Windows RT und Windows Mobile zu modernisieren, scheiterten. Beide Versionen verschwanden wieder von der Bildfläche.
Windows 10 holt auf
Während Microsoft an seinem neuen Core OS arbeitet, macht die aktuelle Version Windows 10 Boden gut im Markt. Laut den Zahlen von Net Marketshare liefen im Januar 2018 weltweit 34,3 Prozent aller Rechner mit Windows 10, das waren 1,4 Prozentpunkte mehr als noch im vorangegangenen Dezember. Im reinen Windows-Kosmos kam die 10er Variante auf einen Anteil von 39,1 Prozent. Das Plus im ersten Monat des Jahres war das größte seit Mitte 2016. Dennoch bleibt Windows 7 das beliebteste Betriebssystem, auch wenn der Anteil leicht auf 42,4 Prozent schrumpfte. Das entspricht 48,3 Prozent aller derzeit laufenden Windows-Versionen.
Betrachtet man den Verlauf der Kurven von Windows 7 und 10, könnte das aktuelle Microsoft-OS seinen Vorgänger im August dieses Jahres als beliebtestes Betriebssystem ablösen. Dann käme Windows 10 auf einen Marktanteil von 41,3 Prozent und Windows 7 auf 41,2 Prozent, so die Prognose von Experten. Für die Marktforscher von Statcounter hat dieser Wachwechsel bereits stattgefunden. Sie ermittelten für Januar einen Windows-Anteil von 42,8 Prozent für die 10er Version. Windows 7 lag mit 41,9 Prozent knapp dahinter.
Für Microsoft wird es darum gehen, die Nutzer in den kommenden Jahren zum Umstieg auf seine neuen Plattformen zu bewegen. Das dürfte nicht leicht werden, wie die Erfahrungen der Vergangenheit gezeigt haben. Noch heute hat beispielweise Windows XP treue Anhänger. Je nach Zählung setzen immer noch zwischen drei und vier Prozent der Nutzer das alte Windows-System ein, obwohl schon seit Jahren keine Updates und Security Patches mehr ausgeliefert werden.
Das gleiche Schicksal könnte Windows 7 ereilen. Experten mutmaßen, dass die bei Usern sehr beliebte Windows-Version auch weit über das für Mitte Januar 2020 angesetzte Support-Ende hinaus eingesetzt werden könnte. Ein Horrorszenario gerade aus dem Security-Blickwinkel, wenn hunderte Millionen Rechner mit einem OS arbeiten, dessen Schwachstellen nicht mehr geschlossen werden.
Office 19 - Druckmittel für Umstieg
Ein Mittel, um User zum Umstieg auf Windows 10 zu bewegen, könnte das neue Release 19 der Office-Suite sein, das Microsoft für die zweite Jahreshälfte angekündigt hat. Laut bislang vorliegenden Informationen soll Office 19 Windows 10 benötigen - von einer Unterstützung älterer Windows-Versionen ist bis dato nichts zu hören. Office 2019, das bis Oktober 2025 mit Support-Services gepflegt werden soll, benötigt kein Abo und grenzt sich damit von Office 365 ab.
Eine erste Vorschauversion soll im zweiten Quartal dieses Jahres erscheinen. Microsoft hatte Office 2019 auf seiner Ignite-Konferenz angekündigt. Die Büro-Software soll neue Funktionen für Kunden enthalten, die "noch nicht bereit für die Cloud sind", hatte es dort geheißen. Die Basisversion von Office 19 enthält Word, Excel, PowerPoint und Outlook. Zu weiteren Varianten und Preisen liegen noch keine Informationen vor.