Die Nachricht verbreitete sich auch ohne Zutun von Microsoft wie ein Lauffeuer. Lange vor der offiziellen Bestätigung von Seiten des Unternehmens stand die Information im hauseigenenen BI-Blog zu lesen und deuteten Anaylsten die Entwicklung aus. Der Schritt des Unternehmens sei eine Sparmaßnahme, um die Wirkungen der Wirtschaftskrise abzufedern. Offenbar sei eines der für Microsoft am wenigsten profitablen Produkte gestoppt worden. Kritik wurde laut am fehlenden Know-how des im Massengeschäft groß gewordenen Unternehmens in Sachen Finanz- und Planungs-Applikationen. Von einem strategischen Fehler war gar die Rede: Früher oder später werde Microsoft einen Planungsanbieter kaufen, um im bedeutsamen BI-Geschäft weiter vertreten zu sein.
Radikaler Schritt bietet Raum für Spekulationen
Viel Raum also für Spekulationen nach einem radikalen Schnitt. Im Sommer 2006 stellte Microsoft den PerformancePoint Server als Signal für eine klare BI-Strategie vor. Nun verschwindet dieses Angebot, nicht aber alle seine Funktionalitäten. Microsoft kündigte an, Scorecards, Dashboards und analytische Fähigkeiten des PerformancePoint Servers ab Sommer in den SharePoint Server zu überführen.
Das Unternehmen selbst begründet dies damit, dass BI damit einer größeren Zahl von Anwendern in den Firmen zugänglich gemacht werde. Im Blog der Community von wordpress.com sieht man die Entwicklung weniger rosig. Nach Streichungen von Arbeitsplätzen und dem Ende von PerformancePoint fragen sich die User, ob sich das Unternehmen nicht in Wahrheit dauerhaft vom BI-Markt verabschiede.