Microsoft wird vorerst keine Insider Previews mehr von Windows 10 ausliefern. Eigentlich erscheinen solche neuen Preview-Versionen in einem wöchentlichen Rhythmus für die unterschiedlichen Insider-Kanäle und geben den Testern somit die Möglichkeit, regelmäßig die Vorab-Versionen zu aktualisieren, um etwa neue Funktionen zu testen. Damit ist jetzt vorerst für die nächsten Wochen Schluss, wie Microsoft die Windows Insider informiert.
In den Veröffentlichungsnotizen der Preview-Build 21390, die am 26. Mai 2021 veröffentlicht wurde, ist kürzlich ein entsprechender Hinweis hinzugefügt worden. Den vorübergehenden Stopp der Insider-Versionen begründen die Entwickler offiziell damit, dass man sich vorerst nur auf die Veröffentlichung von eher kleinen kumulativen Updates konzentrieren wolle, um deren Auslieferungsmethode intensiver durchzutesten.
"Das Testen durch Insider im Dev-Channel wird immens hilfreich sein und wir werden bald wieder normal fliegen können!", heißt es in dem Hinweis. So weit, so gut. Aber wir sind sicher: Da steckt doch mehr dahinter.
"Windows 11"-Event der wahre Grund für Preview-Stopp
Die Vermutung drängt sich nämlich auf, dass es in Wirklichkeit einen ganz anderen Grund für den vorübergehenden Windows-10-Preview-Stopp gibt: Den von Microsoft kürzlich für den 24. Juni (ab 17 Uhr deutscher Zeit) angekündigten "Was kommt als Nächstes für Windows"-Event, bei dem in einem öffentlichen Live-Stream vorgestellt werden soll, was für Windows in naher Zukunft geplant ist. Im Vorfeld hatte Microsoft-Chef Satya Nadella auch erklärt, Windows werde das "signifikanteste Update" der letzten zehn Jahre erhalten, welches völlig neue Möglichkeiten eröffnen werde.
In den Windows-10-Previews dürfen die Insider immer vorab bereits neue Funktionen testen. Die wollen die Entwickler den Insidern aber vorerst wohl nicht mehr zeigen. Stattdessen werden nur Bugfix-Updates ausgeliefert.
Offen bleibt die Frage, was Microsoft am 24. Juni genau vorstellen wird. Bisher war davon ausgegangen worden, dass mit dem Sun-Valley-Update (Version 21H2) Windows 10 in diesem Jahr ein größeres Herbst-Update mit überarbeiteter Oberfläche erhalten wird. Nach den eher kleinen Halbjahres-Updates in der letzten Zeit wäre damit mal wieder ein größeres Update fällig.
Es gibt aber auch Hinweise darauf, dass am 24. Juni eben doch mehr als nur "Windows 10 Version 21H2" vorgestellt werden könnte. So rechnet Microsoft-Kennerin Mary Jo Foley etwa damit,dass Microsoft eine neue Variante von Windows 10 vorstellen wird, die sich nur an Endanwender richtet. Dabei dürfte es sich um eine Windows-10-Variante handeln, die die besagten "Sun Valley"-Änderungen enthält. Diese würden dann nur an Endanwender ausgeliefert und nicht in den Unternehmensversionen von Windows 10.
Was letztendlich auch Sinn ergibt, denn "Sun Valley" wird vor allem Neuerungen mitbringen, die für Endanwender interessant sind, die Windows 10 privat, für Gaming und/oder zur Unterhaltung einsetzen. Es macht da wenig Sinn, die Unternehmen dazu zu zwingen, die Windows-10-Installationen auf ihren Unternehmensrechnern für ein solches Update, welches auch neue Bugs mitbringt, zu aktualisieren.
Welche Änderungen wir in Windows 10 mit dem "Sun Valley"-Update erwarten, haben wir bereits in diesem Beitrag zusammengefasst.
Windows 11 oder einfach nur Windows?
Dadurch ergeben sich nun für den 24. Juni mehrere Möglichkeiten: Entweder Microsoft stellt tatsächlich ein "Windows 11" für Endanwender vor oder eine neue Variante von Windows 10, die einen Zusatz im Namen trägt. Vielleicht werden die Ziffern im Namen auch ganz gestrichen und es gibt einfach nur ein neues "Windows", welches fortan über Updates auf dem Laufenden gehalten wird. Was wir aber auf Dauer dann doch etwas fad und verwirrend fänden.
So oder so: Nach dem 24. Juni erhalten die Windows Insider dann wieder wöchentliche Preview-Versionen und dürfen die ersten Neuerungen testen, die am 24. Juni vorgestellt werden.