Gerüchte über einen möglichen Verkauf des SaaS-Pioniers Salesforce hatte es in den vergangenen Wochen mehrfach gegeben. CNBC meldete nun am Wochenende unter Berufung auf mehrere Insider, dass Microsoft im Frühjahr ernstzunehmende Kaufverhandlungen mit Salesforce geführt habe. Letztlich sei ein Deal an den unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert: 55 Milliarden Dollar hätte Microsoft zahlen wollen, 70 Milliarden wollte Salesforce-CEO Benioff rausschlagen.
Microsoft hätte einen Gutteil seiner Barmittel für die Transaktion verwendet und Benioff seinen 5,7-prozentigen Anteil an Salesforce in Microsoft-Aktien (für die übrigen Aktionäre hätte es Cash gegeben) sowie seinen CEO-Posten gegen eine Position im Redmonder Management tauschen können. Die Gespräche seien Anfang Mai beendet worden und dürften so bald nicht wieder aufgenommen werden, hieß es weiter.
Twitter habe auf Betreiben von Finanzchef Anthony Noto seit Jahresbeginn immer wieder mit Flipboard über eine Übernahme gesprochen, schreibt unterdessen das Blog "Re/code". Dabei sei es um einen Aktiendeal gegangen, der Flipboard mit mehr als einer Milliarde Dollar bewertet hätte. Twitter steht an der Börse unter Druck, nicht zuletzt seine Nutzerzahlen zu steigern. Dafür könnte Flipboard, das aus Inhalten in sozialen Netzwerken hübsch anzusehende virtuelle Zeitschriften zaubert, ein probates Tool sein.
Flipboard-Chef und Mastermind Mike McCue saß früher schon im Verwaltungsrat von Twitter, zog sich aber wegen wachsender Konkurrenz beider Dienste aus dem Gremium zurück. Manch Branchenkenner sähe in McCue auch einen geeigneten Nachfolger für Twitter-CEO Dick Costolo. Flipboard wächst ebenfalls nicht mehr so schnell wie gedacht (unter anderem, weil seine App nicht mehr auf Samsung-Smartphones vorinstalliert ist). Bei ihrer letzten Finanzierung war die Company mit rund 800 Millionen Dollar bewertet worden, ihr Umsatz wird auf 50 Millionen Dollar geschätzt.