Außerdem habe man beobachtet, dass die befallenen Server auch zum Schürfen von Kryptowährungen missbraucht werden, sagte Sicherheitsexperte Rüdiger Trost vom finnischen Softwareunternehmen F-Secure der Deutschen Presse-Agentur.
"Da Erpressungssoftware und Cryptominer vermehrt eine Gefahr darstellen, müssen Unternehmen jetzt sofort handeln", sagte Trost. "Sie riskieren nicht nur, dass Informationen von ihrem E-Mail-Server gestohlen werden, sondern auch, dass sie verschlüsselt werden, was später weitere Kosten verursacht."
Microsoft hat in den vergangenen Wochen mehrere Schadprogramme entdeckt, die jüngst bekanntgewordene Sicherheitslücken in seinem E-Mail-System Exchange ausnutzten. Der Konzern veröffentlichte Sicherheitsupdates, mit denen die Lücken geschlossen werden sollte. Die Updates müssen allerdings von Kunden selbst installiert werden.
Zu den von den Hackerangriffen betroffenen Organisationen gehören auch acht Bundesbehörden, darunter das Paul-Ehrlich-Institut in Langen, das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Trost verwies darauf, dass bereits im Dezember bei einem Cyberangriff auf die Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) Dokumente über den Corona-Impfstoff von Biontech und Pfizer erbeutet wurden. "Der jetzige Angriff auf das Paul-Ehrlich-Institut kann insofern nicht überraschen. Impfstoffdaten sind während einer Pandemie einfach ein sehr attraktives Ziel für staatliche Geheimdienste." (dpa/rs)