Große Betriebe rechneten mit einer Größenordnung um 0,5 bis 2 Prozent des Jahreseinschlags, sagte Verbandssprecher Jürgen Gaulke der Deutschen Presse-Agentur. Insgesamt belaufe sich der Schaden bundesweit inzwischen auf mehrere Millionen Euro jährlich.
Brennholz ist zuletzt deutlich teurer geworden: Kostete ein Festmeter im vergangenen Jahr dem AGDW zufolge noch zwischen 60 und 70 Euro, sind es mittlerweile 100 bis 200. "Wenn Brennholz überhaupt lieferbar ist, denn viele Händler beliefern nur noch ihre Stammkunden", sagte Gaulke. Seit 2018 konzentrierten sich viele Waldeigentümer auf das Fällen von Fichtenwäldern mit Borkenkäferbefall. Das Angebot an Brennholz sei insgesamt gesunken.
Holzdiebstahl nimmt zu
Hinzu kommt aktuell die Energiekrise vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine. "Die Menschen haben Angst davor, im Winter in einer kalten Wohnung zu sitzen. Da legt mancher lieber einen Vorrat an", so der Verbandssprecher. Und manche machen dies, ohne für das Brennholz zu bezahlen. Bei einer ADGW-Umfrage unter den Landesverbänden 2015 habe das Thema Holzdiebstahl noch keine Rolle gespielt. "Das hat sich definitiv geändert."
Ein Massenproblem ist das nach Einschätzung des Waldeigentümerverbands aber noch nicht. In aller Regel würden kleinere Menge gestohlen. Die Zahl der Fälle, in denen das nicht so sei, nehme allerdings zu. Und es gebe erste Einzelfälle, in denen offenbar professionelle Diebe am Werk waren und bis zu 15 Festmeter Holz mitgehen ließen. "Dafür brauchten die Täter schon ein Spezialfahrzeug, manchmal sogar einen Kran", sagte Gaulke.
Der Schaden könne jeweils mehrere tausend Euro betragen und damit für einzelne Waldeigentümer schon sehr spürbar seien. Immer mehr Waldeigentümer wehrten sich mit moderner Technik wie GPS-Sendern und Transpondern, die ans Holz gesetzt würden. "Wer sein Handy orten kann, kann auch einen Baumstamm ausfindig machen." (dpa/rs)