Über acht Megapixel liefert die neue revolutionäre 4K-Heimkinotechnik für Fernseher und Beamer. Das Kürzel „4K“ steht somit für die vierfache Full-HD-Auflösung. Dabei arbeitet ein 4K-Fernseher mit doppelt so vielen Bildpunkten in der Höhe und doppelt so vielen in der Breite. Damit sind knackscharfe Bilder mit hohem Kontrast und leuchtenden Farben möglich. Auch Fotos werden in beachtlicher Schärfe und Detailtiefe dargestellt. Der Schärfegewinn zeigt sich vor allem bei besonders großen Bildschirmdurchmessern und Leinwänden. Und: Noch in diesem Jahr werden die ersten 4K-Fernseher auf den Markt kommen. Auf der IFA erhält man einen Vorgeschmack davon, denn zahlreiche Hersteller zeigen bereits entsprechende Geräte.
Das leisten die neuen Superfernseher
Bei gleicher Bilddiagonale und -entfernung steigt die Schärfe dank 4K-Technik jeweils ganz erheblich. Auch wenn in naher Zukunft keine 4K-Inhalte über Fernsehkanäle ausgestrahlt werden, kann die neue Technik einen eindrucksvollen Beitrag zur weiteren Verbesserung der Bildqualität leisten. Besonders im 3D-Betrieb wissen die neuen Fernseher zu gefallen, denn im Vergleich zu Full HD bieten 4K-Geräte die doppelte Zeilenzahl. LG, Toshiba und Sony präsentieren Modelle, die dank der hohen Auflösung autostereoskopische 3D-Bilder erzeugen, bei denen der dreidimensionale Effekt ohne das Tragen einer speziellen Brille aus mehreren Blickwinkeln betrachtet werden kann (brillenloses 3D). Autostereoskopisches 3D nutzen bereits einige Smartphones und die Videospielkonsole Nintendo 3DS.
Bisher war es ein großer Nachteil, dass immer nur eine Person bei richtigem Blickwinkel vor dem Fernseher 3D-Inhalte wahrnehmen konnte, während andere Zuschauer nur Doppelbilder zu Gesicht bekamen. Mit 4K können mehrere Zuschauer ohne eine entsprechende Brille 3D-Filme genießen. Auch bei Fernsehgeräten mit Polarisationstechnik, bei denen 3D-Filme mit Hilfe einer Brille betrachtet werden, löst das 4K-TV das bisherige Auflösungsproblem. Ein Full-HD-Polarisationsfernseher zeigt 3D-Filme im Normalfall nur in halber HD-Auflösung, denn die Pol-Brille filtert für das linke und rechte Auge jeweils die zweite Zeile heraus. So halbiert sich die echte Auflösung im 3D-Betrieb.
Steht dagegen 4K-Auflösung zur Verfügung, bleiben für jedes Auge trotz der zur Erzeugung des 3D-Effekts nötigen Halbierung die von Full-HD-Filmen gewohnten 1080 Zeilen übrig, was in einer deutlich höheren Bildqualität resultiert. Die enorm gesteigerte Auflösung gibt den Herstellern somit viel mehr Freiraum, um mit unterschiedlichen Techniken zu experimentieren. Bei der Wiedergabe von 2D-Inhalten wird der Detailgrad von Aufnahmen nochmals gesteigert. Bewegte Bilder in voller 4K-Auflösung bestechen durch eine bisher unerreichte Bildqualität. Der Pixelabstand wird dabei auf Fernsehern von durchschnittlicher Größe dermaßen gering, dass ihn das menschliche Auge überhaupt nicht mehr wahrnehmen kann. So entstehen besonders natürlich wirkende Bilder.
4K ist nicht gleich 4K
Noch handelt es sich bei 4K um keine standardisierte Auflösung wie bei Full-HD oder HD ready. Allerdings arbeitet die International Telecommunications Union (ITU) bereits an einer Normierung, die auch die Ausstrahlung von superhochauflösenden Bildern regeln soll. Genau wie Full-HD könnte die Technik dadurch in Zukunft zum neuen Standard werden. Bislang trifft man unter der Bezeichnung 4K Auflösungen mit bis zu 4096 x 2160 Pixeln mit einem Bildseitenverhältnis von 1,89 : 1 sowie 3840 x 2160 Pixel (Bildseitenverhältnis 1,78 : 1). Erstere ist vor allem für Kinoproduktionen gedacht, letztere wird von Fernsehherstellern verwendet. 4K ist also nicht gleich 4K.
Die technische Entwicklung ist damit allerdings noch lange nicht an ihrem Zenit angekommen: In Japan wird bereits am Nachfolger von 4K mit einer bahnbrechenden Auflösung von 7680 x 4320 Pixeln gearbeitet. Die 8K-Auflösung soll voraussichtlich erstmals im Jahr 2016 zur Übertragung der Olympischen Sommerspiele zum Einsatz kommen. Allerdings handelt es sich dabei vom heutigen Standpunkt aus gesehen noch um Zukunftsmusik.
Ultra High Definition Television mit HDMI
Für die Wiedergabe von ultrahochauflösenden Kinofilmen ist HDMI als derzeit gängiger Kabelstandard zur digitalen Übertragung von Bildmaterial bestens gerüstet. Der HDMI-Standard 1.4a sieht eine Bildausgabe mit maximal 4096 x 2160 Bildpunkten und 24 Vollbildern vor. Bei 3840 x 2160 sind bis zu 30 Bilder pro Sekunde möglich. Das reicht für Hollywood-Blockbuster locker aus, ist allerdings für 3D und eigens erstellte 4K-Inhalte zu wenig.
Deshalb steht der HDMI-1.4a-Nachfolger bereits in den Startlöchern, der diese Einschränkungen beseitigen soll. Er erhöht die Übertragung von Bewegtbildern auf 60 Hertz, übermittelt also bis zu 60 Bilder pro Sekunde. Zudem können 4K-Videoformate damit auch im 3D-Modus übertragen werden. Ergänzend dazu soll HDMI in Zukunft besser mit Mobilgeräten kommunizieren können und über zusätzliche Steuerungsmöglichkeiten verfügen, sodass ein HDMI-Gerät Befehle an ein anderes senden kann.
(PC-Welt)