Smartphone und Tablet bestimmen das Banking von morgen. Das behauptet zumindest Klaus-Peter Bruns, Vorstandschef des Karlsruher IT-Dienstleisters Fiducia. Die Fiducia, der größte Dienstleister innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe, präsentierte sich im April auf der Bankfach-Messe COM13 in Nürnberg.
Bruns geht davon aus, dass sich Smartphones und Tablets zur Plattform für Kommunikation und Geschäfte zwischen Bank und Kunde entwickeln. Das heißt, dass die mobilen Geräte die Art und Weise des Bezahlens prägen.
Dazu ein Beispiel: Künftig soll sich der Kunde an der Supermarkt-Kasse mit seinem VR-NetKey- und PIN bei einer App für mobile Payment anmelden. Ein individueller Sicherheitscode soll den Bezahlvorgang schützen. Nach diesem Prinzip soll es künftig auch möglich sein, per App Geld am Automaten abzuheben.
Solche Modelle seien in den USA und Asien unter dem Schlagwort "Cardless Cash" fast schon Alltag, erklärt Bruns. Dabei basieren solche Lösungen auf Software-Komponenten - weder Händler noch Banken müssen neue Hardware kaufen. In Deutschland steckt diese Technologie noch in den Kinderschuhen.
Glaubt man Bruns, verzeichnet sein Unternehmen starkes Interesse an solchen Produkten. Darüber hinaus stellt die Fiducia auf der Messe eine App für den Einstieg in die Kundenberatung vor. Diese kann der Berater auf seinem Tablet-PC mit zum Gespräch nehmen.
Damit allerdings haben die Karlsruher nicht die Nase vorn. Die Deutsche Vermögensberatung aus Frankfurt/M. zum Beispiel entwickelte bereits Anfang 2010 eigene Apps für das iPad, die den Mitarbeiter im Vertrieb unterstützen sollen.
Marktforscher stellen Apps noch kein gutes Zeugnis aus
Die Schweizer Marktforscher von Myprivatebanking Research haben sich erst im März den noch jungen Markt der mobilen Apps für Vermögensberater angesehen. Sie kamen zu dem Schluss, dass die erste Generation der Produkte unter ihren Möglichkeiten bleibt.