Immer mehr Unternehmen investieren in die digitale Weiterbildung (Upskilling) ihrer Mitarbeitenden. Der Anteil digitaler Weiterbildungsangebote am Weiterbildungsbudget der Unternehmen nimmt zu. Unternehmen, die in digitale Weiterbildung (Upskilling) investieren, verfolgen damit in der Regel klare Ziele. Eines der Beispiele ist, die Führungskräfte und Mitarbeitenden durch future skills wie virtuelle Teamführung oder agiles Projektmanagement für die digitale Zukunft fit zu machen.
Lernerfolge werden dabei bislang über Teilnahmequoten, Abbrecherquoten oder im positiven Sinne erworbene Teilnahmezertifikate, seltener über Abschlussprüfungen dokumentiert. Bedingt durch nicht-digitale Weiterbildungsformate dominiert bislang eher eine quantitative, am In- und Output orientierte Bewertung der Weiterbildungsinvestitionen. Fragen nach dem Lernprozess bzw. nach der Effizienz des Lernens werden in vielen Fällen nicht gestellt. Digitales Lernen eröffnet hier vielfältige Chancen.
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Mit der Digitalisierung betrieblicher Bildung kommen Tools zum Einsatz, die Unternehmen eine bessere Bewertung des Return of Investment v.a. in digitale Weiterbildungsangebote ermöglichen. Zudem helfen Sie den Mitarbeitenden, gemäß ihrer persönlichen Lernpräferenzen und Lernfähigkeiten, Kompetenzen individuell oder im Team zu erwerben. Durch digitale Lernformate wird das berufsbegleitende Lernen individueller, flexibler und skalierbar in den Alltag integriert.
Damit erhalten Mitarbeitende die Lernformate, die ihrem persönlichen Lernprofil am besten entsprechen. E-Paper, Podcasts oder Videoformate bis hin zu Online-Präsentationen in sozialen Lerngruppen und Trainingschats führen heute schneller und nachhaltiger zum Lernerfolg. Durch Learning Analytics, d.h. die systematische Auswertung und Begleitung der Lernprozesse und Lernerfolge, erhalten die Unternehmen Einsicht in die Effizienz und Kosten-Nutzen-Relation des Weiterbildungsbudgets - der ideale Ansatz für eine optimale Mittelverwendung.
Basis für Lernerfolg und effizienten Mitteleinsatz
Learning Analytics ist ein zukunftsweisender Ansatz, der Lernprozesse, Lernerfolge und den Transfer des erworbenen Wissens auf den betrieblichen Alltag für Unternehmen transparent und beeinflussbar macht. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist der Schlüssel. Da Wissen immer schneller veraltet und gleichzeitig die Menge an verfügbarem Wissen rasant wächst, kommt der Optimierung des Lernens durch KI eine immer höhere Bedeutung zu. Denn die Limitierung von unternehmerischem Wachstum liegt heute in vielen Fällen beim verfügbaren Know-how der Mitarbeitenden. Um es mit den Worten des Facebook-Gründers Marc Zuckerberg zu sagen: "Our policy is literally to hire as many talented engineers as we can find. The whole limit of the system is just the there just aren't enough people who are trained and have these skills today."
Eine aktuelle Studie der IU Internationalen Hochschule zeigt, dass Unternehmen in Deutschland die steigende Bedeutung von Künstlicher Intelligenz grundsätzlich erkannt haben. 43 Prozent der Befragten sehen KI bereits heute als wichtig an (sh. Grafik 1). Für die Zukunft glauben 62 Prozent an die Wichtigkeit von KI.
Dabei stehen mit Blick auf die Zukunft vor allem Prozessoptimierungen (60 Prozent), die Entlastung der Mitarbeiter (53 Prozent) und Kostensenkungen (48 Prozent) im Fokus - genau die Themen, mit denen auch die Weiterbildung im Unternehmen optimiert werden dürfte (sh. Grafik 2).
Learning Analytics Tools als Grundlage
Wie aber kann die betriebliche Weiterbildung durch Künstliche Intelligenz für Lernende und Unternehmen optimiert werden? Das Prinzip ist einfach und zugleich herausfordernd. Im Wesentlichen geht es darum, Lernprozesse und Lernerfolge zu beobachten und mittels Algorithmen auszuwerten. Die aus der Erwachsenenbildung bekannten Lerntypen wie z.B. der auditive, visuelle oder taktil-motorische Lerntyp können hierbei als grundsätzliche Verhaltensprofile zugrunde gelegt werden.
Learning Analytics ermöglicht das systematische Erfassen von qualitativen und quantitativen Daten. So können Lernfortschritte anhand der genutzten Lernformate digital gemessen und verglichen werden. Die Daten bilden die Grundlage, um auf Basis wiederkehrender Muster bisherige Lernprozesse zu optimieren und die Lernmotivation sowie den Lernerfolg der Mitarbeitenden zu erhöhen. Durch Push Notification oder Chat Bots in der Learn App werden den Mitarbeitenden
Hinweise auf die richtige Einstellung zum digitalen Lernen,
die Verfügbarkeit von Vodcasts für visuelle und Podcasts für auditive Lerntypen sowie
allgemeine Lerntipps zur typgerechten Zeit- und Aufgabenplanung der Weiterbildungsmaßnahme
vermittelt. Durch das direkte Feedback der Lernenden sowie deren konkretem Lernverhalten wird der Erfolg zugleich bewertet und optimiert. KI-gestützt macht den Teilnehmenden das Lernen mehr Spaß, es bewahrt vor Abbruch und Frust, führt schneller und gezielter zum Erfolg und gibt durch regelmäßiges Feedback kontinuierlich einen klaren Überblick über den aktuellen Lernstand.
KI-Systeme in der betrieblichen Weiterbildung werden in naher Zukunft auf digitalen Lernplattformen - unter Einhaltung von Datenschutz und Datenscherheitsanforderungen - als lernende Systeme lernenden Mitarbeitenden Hinweise auf ein effizientes und zufriedenstellendes Lernen geben. So können immer bessere Vorschläge für eine an den individuellen Lerntyp angepasste Lernumgebung entstehen.
Mit Machine-Learning und Deep Learning stehen heute bereits Programme zur Verfügung, die die an die Lernenden gestellten Anforderungen selbstständig anpassen können und die Qualität der Weiterbildung optimieren. Unternehmen können mit dem Einsatz von KI in der Weiterbildung eine ganze Reihe von Vorteilen erwarten: Im besten Fall lässt sich das zu vermittelnde Know-how wesentlich präziser an den konkreten Bedarf im Unternehmen anpassen. Zudem wird die Zeit, die zum Vermitteln neuer Inhalte benötigt wird, verkürzt. Damit steigt die Qualität, während sich die Kosten verringern. (bw)