Eine nachsichtige Deutung könnte den hiesigen CIOs noch zugestehen, vielleicht ehrlicher zu sein als ihre Kollegen von anderswo. Die Aussage, dass Umwelt-Aspekte "in überhaupt keiner Weise in unsere Entscheidungs-Prozesse einfließen", anzukreuzen, erfordert schon eine recht trotzige Form von Gleichgültigkeit.
In Norwegen und Polen trauten sich nur je zwei Prozent, ihre Ignoranz in diesen Fragen ungerührt zu zeigen; in den Benelux-Ländern waren es vier Prozent. Benelux und Skandinavien liegen - wie in vielen Fragen von der Bildung über die wirtschaftliche Flexibilität bis hin zur sozialen Absicherung - mal wieder vorne.
Problembewusst und pragmatisch packen sie’s im Norden und Nordwesten an: Jeweils 28 Prozent sehen in Benelux, Finnland und Norwegen in "grünen Überlegungen" eine Schlüssel-Priorität. In Deutschland sagen das gerade einmal 14 Prozent - weniger sind es nur in Tschechien und Israel.
Noch schärfer zeichnen sich die Unterschiede, betrachtet man, wie viele Unternehmen ökologische Fragen verstärkt in ihre Überlegungen einbeziehen: 44 Prozent in Benelux, 38 Prozent in Norwegen - insgesamt also jeweils 70 Prozent, für die die Umwelt einen Faktor darstellt.
In Deutschland machen sich demgegenüber 34 Prozent zunehmend Gedanken über den Energie-Verbrauch und seine Folgen. In toto messen hier 48 Prozent der Firmen dem ökologischen Gleichgewicht Bedeutung bei.
Polen ist Spitze bei der Virtualisierung
Weil laut HDS Speicher-Systeme für ein Drittel des Energie-Verbrauchs in Rechen-Zentren verantwortlich sind, fragt die Studie auch, wie verbreitet Virtualisierung ist. Hier liegt Deutschland - im Gegensatz zu Österreich und der Schweiz - über dem europäischen Schnitt.
Genau die Hälfte der befragten Firmen gab an, Virtualisierung zu nutzen oder dies zeitnah zu planen. In Deutschland sind es vier Prozent mehr. Spitzenreiter in Sachen Virtualisierung ist Polen mit 74 Prozent. Dass der Anteil in Schweden, Norwegen und Benelux über 60 Prozent beträgt, überrascht nicht.
HDS befragte für seinen "Storage Index" 950 IT-Entscheider.