Der Großteil der mittelständischen Unternehmen will Zugriffsberechtigungen sicher verwalten. Von der standardisierten und automatisierten Versorgung mit Diensten wie der Vergabe von Zugriffsrechten auf Dateien oder dem Einrichten von Mail-Konten erhoffen sich die Firmen einerseits Zeit- und Geldersparnisse, vor allem aber Sicherheit. Beim so genannten Provisioning - der Bereitstellung von Diensten und Anwendungen - werden viele Abläufe automatisiert, was zu mehr Effizienz führen kann.
Allerdings kritisieren viele Mittelständler, dass IAM-Systeme häufig zu teuer seien und ihr Einsatz großen Aufwand mit sich bringe. Für vier von fünf der Befragten sollte eine Provisioning-Lösung zum Zugangs-Management vor allem schnell einsetzbar sein und am besten gebrauchsfertig geliefert werden. Außerdem wünschen sich die IT-Verantwortlichen, dass sich der Aufwand und die Kosten eines Projekts von vornherein kalkulieren lassen.
Die Hälfte der Mittelständler gab an, dass eine IAM-Lösung sich an bestehende Systeme anbinden lassen sollte - vor allem an ERP-Lösungen, aber auch an Enterprise Service Bus, Unix, Lotus Notes und RACF. 80 Prozent wünschen sich, dass sie kompatibel zu Microsoft-Produkten ist. Wichtig ist den Befragten zudem, dass IAM-Programme skalierbar sind und sich um zusätzliche Funktionen erweitern lassen.
Das Einhalten rechtlicher Vorgaben und von Sicherheitsrichtlinien ist für die Befragten einer der Hauptgründe, eine Provisioning-Lösung einzuführen. Mehr als 80 Prozent gaben dies an. IAM-Lösungen sollen den Missbrauch vertraulicher Daten verhindern und gewährleisten, dass Mitarbeiter nur die ihnen zustehenden Zugriffsrechte erhalten. Eine weitere, für die Firmenvertreter wichtige Funktion ist, dass mithilfe von IAM-Lösungen Benutzerkonten nach dem Ausscheiden eines Mitarbeiters automatisch gelöscht werden.
Mehr Transparenz, weniger Kosten
Zwei von drei Befragten gaben außerdem an, dass sie durch ein systematisches Management von Zugangsrechten und Identitäten die Berechtigungsstrukturen im Unternehmen transparenter machen wollen. Jeder Zweite will durch Standardisierung und Automatisierung der IT-Dienste die Fehlerquote verringern und Prozesse damit sicherer machen. Die Mitarbeiter an den Help-Desks will fast jeder Dritte entlasten. Das soll Betriebskosten senken oder freie Ressourcen für andere Aufgaben schaffen.
Ein Viertel der Unternehmen erhofft sich eine gesteigerte Effizienz, jeder Fünfte eine verbesserte Datenqualität und 15 Prozent ein erweitertes Service-Angebot.
Das auf Provisioning und Prozessoptimierung im IAM spezialisierte Unternehmen Econet hat für die Umfrage "Identity- und Access-Management" auf der diesjährigen Cebit die Vertreter von 95 mittelständischen Unternehmen befragt. 90 Prozent davon haben ihren Sitz in Deutschland, die übrigen kommen aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg, der Ukraine, Rumänien und Dänemark. Je ein Drittel der Unternehmen gehört zur Finanz- und Healthcare-Branche, auch Automobilzulieferer und IT-Dienstleister waren unter den Befragten.