Fast jedes zweite befragte Unternehmen hat angegeben, dass Fremdsysteme die Quelle einer kürzlich erfolgten Vireninfektion waren. Während 87 Prozent die Präsenz von Fremdsystemen auf ihrem Netzwerk bestätigen, hatten nur 17 Prozent Vorsorgemaßnahmen im Einsatz.
Dabei reicht es, so Datamonitor, wenn sich ein Mitarbeiter, Lieferant oder Kunde mit seinem Notebook oder PDA, auf dem sich bereits ein Virus befindet, in das Netzwerk einloggt – schon ist das System ebenfalls infiziert. Sicherheitssysteme werden dabei oft umgangen.
Die Risiken, die von Fremdsystemen ausgehen, werden von den meisten Unternehmen in Frankreich (100 Prozent) und den Benelux-Ländern (97 Prozent) wahrgenommen. 69 Prozent der befragten Unternehmen in Frankreich und 68 Prozent in der Benelux-Region gaben sogar an, dass Fremdsysteme eine "reale und signifikante" Bedrohung darstellen.
Großbritannien tat sich als der Markt mit dem größten Willen hervor, in Lösungen zum Schutz vor Fremdsystemen zu investieren. Dennoch gaben nur 36 Prozent der befragten britischen Unternehmen an, sich bereits mit dem Problem ausreichend zu beschäftigen.
So reagieren deutsche Unternehmen
81 Prozent der befragten deutschen Unternehmen bestätigten die Präsenz von Fremdsystemen in ihrem Netzwerk. Knapp die Hälfte der Befragten glauben, dass Fremdsysteme eine "reale und signifikante" Bedrohung für ihr Unternehmen darstellen, 22 Prozent sehen keine Gefahr.
Über die Hälfte der befragten Firmen hat derzeit jedoch nicht vor, hier zu investieren. Dennoch, das Bewusstsein für die Gefahr ist vorhanden: Alle befragten Firmenvertreter in Deutschland stimmen zu, dass Fremdsysteme für ein Viertel der Vireninfektionen verantwortlich sind.
Immerhin 45 Prozent der Unternehmen planen, in Techniken zur Abwehr zu investieren, 18 Prozent implementieren bereits entsprechende Lösungen.
Datamonitor empfiehlt, die IT-Sicherheit zu zentralisieren. Damit könnten Sicherheitslösungen konstant aktualisiert und umkonfiguriert werden, um aktuellen Bedrohungen Rechnung zu tragen. Zudem empfehlen sich Security-Management-Lösungen, die Patch-Management und -Priorisierung, Policy-Anpassung und Identifizierung von Zugriffen durch Fremdsysteme enthalten, so Datamonitor.
Für die Studie, die von McAfee in Auftrag gegeben wurde, hat Datamonitor im August dieses Jahres 246 Unternehmen in sieben europäischen Ländern befragt.
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