Die Chancen, dass sich ein Virus oder Wurm auf mehr als 30 Prozent aller mobilen Endgeräte verbreiten kann, werden nach Einschätzung von Gartner innerhalb der nächsten zwei Jahre konstant klein bleiben. Der Grund: Derzeit bietet der Markt noch nicht die Voraussetzungen, die schädliche Software benötigt, um wirklich großen Schaden anzurichten. 2007 wird sich das allerdings ändern. Verantwortlich sind im Wesentlichen drei Faktoren:
• Wachsender Marktanteil von Smartphones: Die Gefahr einer sich rasch verbreitenden Virus-Attacke steigt mit der Verbreitung der so genannten Smartphones, also von Handys, die neben der klassischen Telefonie Zusatzfunktionen wie den Empfang, die Verarbeitung und das Versenden von E-Mails unterstützen. Für 2007 sagt Gartner einen Marktanteil der Smartphones von 15 Prozent voraus – das Risiko einer sich rasch ausbreitenden Viren-Attacke steigt.
• Intensive Nutzung von ausführbaren E-Mail-Anhängen: Eine Voraussetzung für die Verbreitung von Viren und Würmern sind E-Mail-Anhänge, die Nutzer auf den mobilen Endgeräten regelmäßig speichern und ausführen. Damit schädliche Software nennenswerten Schaden durch massive Ausbreitung anrichten kann, muss ein gewisser Schwellenwert an Nutzern erreicht werden, die solche E-Mail-Anhänge auf ihren mobilen Geräten nutzen. Laut Gartner liegt der Schwellenwert bei rund 30 Prozent – 2007 wird er erreicht sein.
• Konvergenz der Betriebsysteme: Zurzeit wird auf mobilen Endgeräten mit einer Vielzahl verschiedener Betriebsysteme gearbeitet. Das mag die Auswahl für die Anwender unübersichtlich machen, schützt aber gleichzeitig vor einer größeren Virenattacke. Innerhalb der nächsten zwei Jahre rechnet Gartner mit einer Konsolidierung auf dem Markt – entsprechend steigt das Risiko, dass sich schadhafte Software schnell und stark verbreiten kann.
Netzwerke sichern
Die Sicherheitsexperten von Gartner raten Anbietern und Anwendern, die verbleibende "sichere" Zeit zu nutzen. Zentraler Ansatzpunkt: Statt sich auf Sicherheitslösungen für einzelne Endgeräte zu konzentrieren, sollten Netzwerke als Ganzes abgesichert werden. Ein Vorgehen, dass in der Welt der PCs nicht umgesetzt worden ist – mit den bekannten negativen Folgen.
Firmen sollten sich deshalb ein genaues Bild der netzwerkseitigen Sicherheitsvorkehrungen ihrer Provider machen und gegebenenfalls auf eine Nachrüstung drängen. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Firmen ihren Mitarbeitern erlauben, ausführbare E-Mail-Anhänge auf ihren mobilen Endgeräten zu nutzen und dabei mit nur einem Betriebsystem arbeiten. Dieses Szenario birgt prinzipiell ein hohes Sicherheitsrisiko. Wenn Unternehmen mit dieser Technik arbeiten möchten, sollten sie genau untersuchen, ob und wie die Anbieter die eingesetzte Software gegen Viren und Würmer abgesichert haben.