Knapp sechs von zehn CIOs (57 Prozent) werden in diesem Jahr mehr als 30 Prozent ihres Budgets für Mobile IT ausgeben. 2012 waren es 52 Prozent. Das ist ein Ergebnis der "CIO Mobility Survey", für die der Berater Accenture mehr als 400 Entscheider aus dreizehn Nationen befragt hat. Tenor der Studie: Mobile gewinnt weiter an Bedeutung.
42 Prozent der Befragten erklären Mobile zu einer der Top Fünf Prioritäten. Weitere 34 Prozent setzen das Thema sogar auf Rang eins oder zwei.
Bei den IT-Etats hat Accenture noch einmal genauer hingesehen. Die detaillierteren Ergebnisse lesen sich wie folgt: Elf Prozent der CIOs geben in diesem Jahr mehr als 50 Prozent für Mobile aus (2012: zwölf Prozent), 16 Prozent stellen 41 bis 50 Prozent bereit (2012: 21 Prozent). 30 Prozent der Befragten widmen Mobile 31 bis 40 Prozent des Etats (2012: 19 Prozent) und bei 20 Prozent sind es 21 bis 30 Prozent (2012: 17 Prozent). 14 Prozent schließlich geben nur 11 bis 20 Prozent ihres Geldes dafür aus (2012: 17 Prozent) und neun Prozent weniger als ein Zehntel (2012: 15 Prozent).
Über die monetäre Bedeutung hinaus wollte Accenture wissen, wie IT-Entscheider den Einfluss von Mobile IT betrachten. Fast drei von vier Befragten (73 Prozent) geben an, Mobile habe mindestens so viel Bedeutung wie die Web-Revolution der späten 1990er-Jahre, wenn nicht sogar mehr. In der Vorjahres-Studie sagten das 67 Prozent.
Die Studienautoren haben außerdem nach den wichtigsten Prioritäten in den Bereichen Enterprise, Consumer und Machine-to-Machine gefragt. Die CIOs gaben Folgendes an:
3 Mobile-Trends
1. Enterprise: Im Unternehmensbereich geht es zunächst um die Verbesserung beispielsweise von Kundendienst-Mitarbeitern durch schnelleren Datenzugriff (43 Prozent). Außerdem wollen CIOs durch verbesserten Zugriff auf Backend-Systeme Absatz-Zyklen verkürzen (33 Prozent) sowie die Zusammenarbeit und Kommunikation innerhalb der Belegschaft erleichtern (29 Prozent).
2. Consumer: Im Feld Consumer versprechen sich CIOs durch Mobile IT vor allem mehr Umsatz. Sie gehen davon aus, Endverbraucher über mobile Geräte besser zu erreichen (36 Prozent) und zu mehr Käufen zu bewegen (34 Prozent). 30 Prozent der Befragten sehen Mobile als neuen Marketing-Kanal.
3. Machine-to-Machine: In der Kommunikation von Maschinen untereinander geht es in erster Linie um Design, Entwicklung und Vertrieb vernetzter Geräte im Business-to-Business-Bereich (29 Prozent). Außerdem geht es um den Einsatz von Sensoren in Fabriken und Ausrüstung (27 Prozent) sowie um Mobile Apps als Schnittstellen (23 Prozent).
Mobile-Strategie
Ein weiteres Thema der Studie dreht sich um Strategien für Mobile IT. Hier zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. So geben 50 Prozent der Chinesen an, eine sehr ausgereifte Strategie zu verfolgen. Unter den Finnen nehmen das lediglich drei Prozent für sich in Anspruch, in Deutschland sind es 30 Prozent.
In Deutschland erklärt eine Mehrheit von 60 Prozent die eigene Mobile-Strategie für einigermaßen entwickelt ("moderately developed"). Sieben Prozent verfügen über eine nur minimal entwickelte Strategie und drei Prozent über gar keine.
Die Marktforscher wollten wissen, was zu einer solchen Strategie dazugehört. Jeder zweite Befragte nennt zunächst einmal das Priorisieren der verschiedenen Mobile-Initiativen (2012: 41 Prozent). 46 Prozent halten alles rund um Change (Prozesse, Workflows und Rollen) für wichtig (2012: 47 Prozent). Für 38 Prozent zählen auch dezidiert mobile-affine Angestellte dazu (2012: 47 Prozent) sowie dezidierte Budgets (2012: 34 Prozent).
Erfolgskontrolle bei Strategie nicht so wichtig
Erfolgskontrolle scheint bei Mobile keine wesentliche Rolle zu spielen. Lediglich 16 Prozent halten das Definieren von Key Performance Indizes für Teil ihrer Strategie (2012: 18 Prozent).
Was Mobile IT hemme, war eine weitere Frage der Analyse. 45 Prozent kommen sofort auf Sicherheitsbedenken zu sprechen. Weitere 41 Prozent nennen die Kosten. Technische Probleme (Schwierigkeiten mit der Kompatibilität bezüglich bestehender Systeme) werden von 31 Prozent der Befragten genannt. Rund jeder Achte (zwölf Prozent) gibt offen zu, dass er nicht weiß, wie er anfangen soll.