In diesem Jahr werde die Mobilfunkbranche um 7,5 Prozent zulegen und dann bis 2006 um 6,6 Prozent jährlich wachsen. Der größere Teil des Wachstums wird zulasten der Festnetzanbieter gehen, so eine Studie der Beratungsfirma Arthur D. Little in Zusammenarbeit mit dem französischen Brokerhaus Exane. "In vielen europäischen Ländern verzeichnen wir einen Rückgang der aktiven Festnetzanschlüsse, was als Indiz für die zunehmende Substitution durch den Mobilfunk gelten kann", so Arno Wilfert, Leiter des Geschäftsbereiches Telekommunikation bei Arthur D. Little.
Die Autoren sehen vor allem in Deutschland ein großes Wachstumspotenzial. In anderen europäischen Ländern würden bereits 40 Prozent aller Gespräche über Mobilfunk geführt. In Deutschland liege der Anteil dagegen noch bei 20 Prozent.
Der Umsatz pro Nutzer bei den Datendiensten soll bis 2010 jährlich um einen Euro wachsen. Trotz der hohen Verbreitung von Telefonen, die MMS (Multimedia Messaging Services) beherrschen, soll SMS weiterhin den Löwenanteil am Umsatz ausmachen. Die Auskünfte der Mobilfunker bestätigen das. So generiert E-Plus mit dem Datenverkehr zehn Prozent des Umsatzes. Davon entfielen 90 Prozent auf Kurznachrichten per SMS.
Obwohl der Markt, zumindest mit Blick auf die Mobiltelefone, weithin gesättigt ist, rechnet die Studie mit weiteren Wachstumschancen für die Branche. Dazu sollen spezielle Geschäftskundenangebote verhelfen, sowie die Ansprache von Jugendlichen und die Umwandlung von Prepaid-Nutzern in feste Kunden.
Bei der Beurteilung von UMTS hält sich die Studie zurück: Verfügbarkeit und Qualität der Endgeräte seien unsicher. Die Autoren gehen jedoch davon aus, dass die großen Anbieter bei der Einführung im Vorteil sein werden. Auf Grund der hohen Kosten von UMTS wird die Verbreitung der 3G-Technologie für große Anbieter besser zu realisieren sein.
Die Studie basiert auf 50 ausführlichen Expertengesprächen mit Netzbetreibern, Telekomausrüstern sowie Serviceleistern und Content Providern in Europa und Asien sowie auf Marktrecherchen.