Der erste funktionsfähige Computer der Welt war so groß wie drei geräumige Kühlschränke. Er hieß Z3 und wurde 1941 von Konrad Zuse (1910-1995) konstruiert. Dem Computerpionier und der Geschichte der IT-Technik widmet sich in Hoyerswerda (Sachsen) nun ein ganzes Museum. Zuse, gebürtiger Berliner, hatte in Hoyerswerda das Abitur abgelegt. Betrieben wird das Museum von einer Stiftung.
Das Zuse-Computer-Museum (ZCOM) befindet sich in einem elfgeschossigen Plattenbau. Auf über 1000 Quadratmetern informiert es über die Entwicklung des Computers in den vergangenen acht Jahrzehnten und Risiken der Technik. "Das größte Exponat ist die Zuse-Rechenmaschine Z22R, das kleinste moderne Mikrochips", sagt Museumsleiterin Andrea Prittmann. Zurückgreifen konnten die Ausstellungsmacher auf eine vorhandene IT-Sammlung aus Hoyerswerda. Die ersten Exponate wurden anlässlich des ersten Besuchs von Zuse in der Stadt nach der Wende 1991 zusammengetragen.
In der sächsischen Kleinstadt besuchte Zuse zwischen 1923 und 1928 das Reform-Realgymnasium. Nach einem beruflichen Intermezzo bei den Henschel Flugzeug-Werken in Schönefeld machte er sich selbstständig. Die von ihm erfundene erste programmierbare Rechenmaschine Z3 wird 1943 bei einem Luftangriff zerstört. 1949 gründete er im hessischen Neukirchen die Zuse AG, die später nach Bad Hersfeld zog. Bis 1967 baute das Unternehmen Computer. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten erwarb Siemens die Firma.
Zahlreiche von Zuses Entwicklungen kamen nach der Wende nach Hoyerswerda. So entstand eine Sammlung mit über 5000 Exponaten, darunter die frei programmierbaren Rechenmaschinen Z11, Z22, Z22R, Z23, Z25 sowie Z64. Dazu kommen Computer vom VEB Robotron, Lochkartenmaschinen und andere Raritäten.
Auch die künstlerischen Arbeiten des Technikpioniers werden gezeigt. Er hatte sich unter dem Pseudonym Kuno See der Malerei gewidmet. Sein Lieblingsmotiv waren Wolkenkratzer. (dpa/rs)