Xontro nennt sich das System, über das die Frankfurter Wertpapierbörse und die Stuttgarter Derivatbörse Euwax Order und Handel abwickeln. Xontro hat mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel. Zu viel, findet auch der Geschäftsführer der baden-württembergischen Wertpapierbörse. Er will nun modernisieren.
Und Marc Zahn, Chef des Börsensegmentes für strukturierte Produkte an der Frankfurter Wertpapierbörse, sagte erst kürzlich gegenüber der "Financial Times Deutschland", die Übertragungskapazität der Quotierungen solle ab dem kommenden Jahr von bisher rund 50 Millionen auf mehrere hundert Millionen pro Tag gesteigert werden.
Muss sie auch. Eine Sprecherin der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) mahnt: "Aufgrund einer Wohlverhaltensrichtlinie müssen die Wertpapierdienstleistungsunternehmen Vorkehrungen treffen, um Systemausfälle und Verzögerungen möglichst gering zu halten."
Die Vorkommnisse der vergangenen Woche werden nun von der Bafin geprüft.
Dabei kann die Behörde offenbar auf die Unterstützung des Branchenverbandes Derivate zählen. Auch bei dessen Mitgliedern hätten die System-Überlastungen für heftige Diskussionen über die Konsequenzen geführt, so der Verband. Einige Emittenten hätten ein Marktwachstum von 30 Prozent pro Jahr verzeichnet - offenbar ohne ihre Systeme technisch anzugleichen.
Die Commerzbank hat nach den Worten eines Sprechers bereits Nägel mit Köpfen gemacht und Teile der für den Ausfall verantwortlichen Hardware ausgetauscht.