Wie aktuelle Erhebungen der Jobbörse Indeed zeigen, schrumpft der deutsche IT-Arbeitsmarkt. Zwar sinkt die Anzahl der ausgeschriebenen IT-Jobs auf Indeed Deutschland generell bereits seit Ende der Pandemie Mitte 2022. Seit Jahresbeginn geht es jedoch weiter bergab und in den Bereichen Softwareentwicklung sowie Data Analytics und Informationsmanagement haben sie mittlerweile sogar das Vor-Pandemie-Niveau (Stichtag 1.Februar 2020) unterschritten.
So werden etwa im Vergleich zum Jahresbeginn knapp 23 Prozent weniger Softwareentwickler gesucht, gegenüber dem Vor-COVID-Wert kommt Indeed auf ein Minus von fast 17 Prozent. Etwas besser sieht es im Bereich IT-Support und IT-Infrastruktur aus. Zwar sind hier 18 Prozent weniger Stellen als zu Jahresbeginn ausgeschrieben, die Menge der gesuchten Jobs liegt aber immer noch 20 Prozent über dem Wert vom 1. Februar 2020.
Kein Geld für teure IT-Experten?
Als Grund für die rückläufige Nachfrage sieht Indeed insbesondere die wirtschaftliche Flaute. Trotz des bekannten Mangels an IT-Experten fühlten sich immer weniger Unternehmen in der Lage, den momentan weniger wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt für ihre Recruiting-Strategien zu nutzen.
Es ist aber auch denkbar, dass insbesondere kleine Firmen angesichts des Fachkräftemangels und der damit verbundenen hohen Gehaltsforderungen die Suche nach IT-Profis aufgegeben haben. Wie Daten der Arbeitsagentur zeigen, weist die Berufsgruppe eine unterdurchschnittlich niedrige Arbeitslosenquote auf, gleichzeitig waren Anfang 2023 laut Bitkom 149.000 IT-Stellen unbesetzt.
Return-to Office-Strategie sticht Homeoffice
Nicht nur der Arbeitsmarkt schrumpft, auch in Sachen Homeoffice ist die Jobsuche laut Indeed Arbeitsmarkt Index im Jahresverlauf etwas schwieriger geworden - generell, aber insbesondere auch für IT-Profis aus den Bereichen Softwareentwicklung, Informationsdesign, Dokumentation und IT-Support, die laut Erhebung zu den Top-Ten der Homeoffice-Jobs zählen.
Insgesamt stabilisiert sich der Anteil von Stellenanzeigen mit explizit genannten Homeoffice-Optionen bei etwa 15 Prozent, was bedeuten kann, dass die Unternehmen nun wirklich Ernst machen mit ihrer Return-to-Office-Strategie. Es ist aber auch teilweise denkbar, dass Arbeit aus dem Homeoffice bereits so selbstverständlich geworden ist, dass diese Möglichkeit gar nicht mehr erwähnt wird. Gleichzeitig dürfte es insbesondere bei besonders gefragten Kandidaten - zu denen IT-Fachkräfte sicher zählen - ohnehin einen gewissen Verhandlungsspielraum geben.