Ihre aktuellen Fähigkeiten und Kenntnisse reichten künftig nicht mehr für ihren Beruf aus, schätzen 43 Prozent der in einer Studie des Vodafone Instituts Befragten in Deutschland. In China ist der geschätzte Nachholbedarf allerdings noch größer: Dort gibt es ihn nach Meinung von 78 Prozent der Befragten. China nimmt damit im weltweiten Vergleich den Spitzenwert ein.
Die am Freitag veröffentlichte Online-Umfrage ist der zweite Teil einer Studienreihe, mit der das Vodafone Institut Stand und Akzeptanz neuer Technologien in verschiedenen Ländern untersuchen und damit auch die Diskrepanz zwischen Europa sowie den als digitale Vorreiter geltenden USA und Asien erforschen will.
In Deutschland erklären 71 Prozent der Befragten, sie hätten sich die digitalen Fähigkeiten bislang selbst beigebracht. In China sind es nur 54 Prozent. Arbeitgeber in Asien (Indien und China) stellen ihren Angestellten hingegen wesentlich mehr Zeit zur Weiterbildung zur Verfügung als in Europa. So können 40 Prozent der Chinesen zwischen einer und fünf Stunden der Arbeitszeit pro Woche zur Weiterbildung nutzen, 23 Prozent sogar mehr als fünf Stunden. In Deutschland sind es dagegen nur 19 beziehungsweise 6 Prozent.
Die Bereitschaft zur Weiterbildung in der Freizeit ist der Studie zufolge im asiatischen Raum wesentlich ausgeprägter. Rund 50 Prozent der Befragten in China und Indien sind demnach bereit, sich bis zu fünf Stunden pro Woche in ihrer Freizeit weiterzubilden. In Europa ist der Grad der Bereitschaft deutlich niedriger. So würden dies in Deutschland und Schweden etwa nur 35 beziehungsweise 26 Prozent tun. Inger Paus, Geschäftsführerin des Vodafone Instituts, forderte mehr Eigeninitiative ein. "Angesichts der weit verbreiteten Angst vor Arbeitsplatzverlust durch Digitalisierung seien nicht nur Staat und Unternehmen gefordert. (dpa/mz)