Formel 1 bedeutet Geschwindigkeit und Spektakel für die Massen und die High Society. Seit jeher ist die schnellste Klasse im Automobil-Rennsport aber auch ein Testfeld für technologische Neuerungen. Und das nicht nur für neue Motoren: Das Honda Racing F1 Team, für das Rubens Barrichello und Jenson Button um die Kurven rasen, setzt längst auch auf die Karte UC.
Wer die Rennen der Königsklasse verfolgt, weiß: Ein Großteil des Erfolgs hängt von einer funktionierenden Abstimmung ab. Hersteller, Designer, Ingenieur, Partner und Zulieferer müssen ständig miteinander in Kontakt sein sowie stets präzise und mitunter blitzschnell auf Herausforderungen reagieren. „Wir sind Teil eines unglaublich zeitbestimmten Umfelds, in dem sich alles schnell bewegt“, sagt David France, IT-Direktor des Rennstalls. „Nahtlose Kommunikation von guter Qualität ist eine Voraussetzung für unseren Erfolg auf der Strecke.“
Das IT-Kommunikations-Netz von Honda umfasst mindestens 550 Nutzer mit einer Erweiterungs-Option auf 12.000 Benutzer. Sie alle sind durch eine neue Lösung auf Basis sicherer Internet Protocol (IP)-Telefonie aus dem Hause Avaya überall auf der Welt mit einer festen Nebenstellen-Nummer erreichbar. Ein in dieser Milliarden-Branche heilsamer Schritt: „Beim Honda Racing F1 Team standen die Kommunikations-Mittel kurz davor, die Leistung und Wettbewerbsfähigkeit zu beeinträchtigen“, heißt es in der Studie. „Das vorhandene Telefonie-System hatte die Grenzen seiner Kapazität erreicht.“
Eine Formel 1-Besonderheit ist, dass Renn-Teams und Testfahrer mehr als 34 Wochen im Jahr auf der ganzen Welt unterwegs sind. Sie halten sich dann aber nur eine überschaubare Zeit an einem Ort auf. Nun laufen alle Telefonate über einen einzigen Verteiler in der Zentrale im englischen Brackley. Das erleichtert nicht nur – etwa durch ständigen Zugriff auf alle Daten abseits vom Schreibtisch – die komplexen Abläufe im Team. Vor allem hat sich Honda damit auch von den unterschiedlichen Gebühren der Netzanbieter in aller Welt emanzipiert. Die Telefon-Kosten sind jetzt konstant, kalkulierbar und konnten um 30 Prozent gesenkt werden.
Was der Formel 1 nutzt, kommt der Stadtpolizei Zürich gerade recht. Zwar ist es noch nicht so wie in der Action-Serie „Knight Rider“ aus den 1980er-Jahren, dass ein sprechendes und denkendes Auto die Verbrecherjagd übernimmt. Aber computer-gestützte Mobilität ist auch in der Wirklichkeit der Streifenpolizisten der Schlüssel. Dank UC können sie über Laptops und PCs vom Polizeiwagen aus Daten aus der Zentrale abrufen. So können sie sofort Personendaten kontrollieren und im Internet recherchieren.
Zentral ist die Sicherheit sensibler Daten
„Bis anhin mussten wir alle Recherchen über Funk an die Einsatz-Zentrale machen“, erläutert sich Einsatzleiter Bruno Stuckl. „Dies war eher umständlich, zeitraubend und bisweilen auch mit Fehlern behaftet.“ Fahndungs-Bilder waren von der Streife aus überhaupt nicht anzusehen.
Ein lokales IP-Netz in den Patrouillen-Fahrzeugen mit einem mobilen Router dient als Herzstück. Über Ethernet-Anschlüsse sind die End- und Peripheriegeräte angebunden – auch IP-Kameras, Scanner und Voice-over-IP-Telefone. Was die Traumfabrik Hollywood lange schon als Selbstverständlichkeit verkauft, ist in Wahrheit ein immer noch mühsamer Entwicklungs-Prozess. Auf Feldversuche vor fünf Jahren folgte ein Langzeit-Test mit neun Fahrzeugen. In den kommenden drei Jahren soll die Technologie in allen 50 Einsatzwagen installiert werden.
Ein entscheidender Punkt in der Polizeiarbeit ist die Sicherheit der sensiblen Daten. Gespeichert werden sie ausschließlich auf einem zentralen Server. Die Übertragung erfolgt über End-to-End-Verschlüsselung mittels Virtual Privat Network (VPN). Die Polizisten auf Streife loggen sich mit einer Smart Card ins System ein. Hinzu kommen weitere Maßnahmen.
„Offenheit ist ein Konzept, das sich durch unsere gesamte IT-Infrastruktur zieht“, sagt Christoph Wild, IT-Leiter der Medizinischen Universität Innsbruck. An der 2004 gegründeten neuen Hochschule war sogleich eine besondere Aufgabe zu meistern. Sie entstand durch eine Ausgliederung des Universitäts-Klinikums der Leopold-Franzens-Universität. Dabei sollten und konnten nicht alle Verbindungen zur Mutter-Universität gekappt werden.
Mit Hilfe von UC gelang es in der gebotenen Geschwindigkeit, ein Sprach- und Daten-Netz für 1700 Mitarbeiter und mehr als doppelt so viele Studierende aufzubauen. Zentral war dabei, ein bestehendes Telefonie-Sammelsurium in die Infrastruktur ebenso zu integrieren wie einen Mischmasch aus Open Source Software und Lizenz-Produkten.
Modems melden Alarm
Gelungen ist nicht nur das, denn auch hier dreht es sich nicht nur um einfache Kommunikation. Auch die Kühlschränke für Gewebeproben und medizinisches Material sind teilweise mit analogen Modems versehen, die bei Temperaturanstieg Alarm melden.
Weitere Anwenderberichte finden sich in der Studie „Unified Communications. Eine moderne Kommunikationsumgebung schafft Transparenz und vernetzt Menschen“ von Sieber & Partners.