Die Aktivitäten beim Near- und Offshore verlieren an Dynamik. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Beraters PAC. Demnach ist die Anzahl der Unternehmen, die ihre Kapazitäten erhöhen wollen, nur geringfügig höher, als der Anteil der Firmen, die dort ihr Engagement zurückfahren wollen.
Für PAC ist das ein erstes Anzeichen dafür, dass das Auslagern von IT-Kapazitäten in Near- und Offshore-Regionen mittlerweile differenzierter betrachtet wird. Unternehmen hinterfragen genauer Kosten- und Nutzenvorteile, so die Analysten.
Von den befragten Firmen lagert fast ein Drittel die IT in Niedrigkostenregionen aus. Zwei Fünftel von ihnen wollen das Niveau erst einmal konstant halten.
Was die weitere Entwicklung angeht, sieht PAC einen Rückgang der Dynamik: So planen zwar rund 28 Prozent der Befragten einen weiteren Ausbau beim Near- und Offshore. Etwa 22 Prozent der Unternehmen wollen dagegen ihre Kapazitäten wieder verringern.
Die Analysten gehen aufgrund der Studienergebnisse außerdem davon aus, dass die Bedeutung lokaler Schnittstellen zum Kunden wieder wichtiger werden: Gerade beim Application Management und bei Remote Infrastructure Services gehen die Near- und Offshore-Planungen zurück. Denn bei diesen Bereichen sind je nach Aufgabenstellung lokale Schnittstellen und Kompetenzen von Vorteil.
Software-Entwicklung weiter in Billiglohnländern
Bei der Software-Entwicklung ist der Trend zum Auslagern in Billiglohnländer weiter ungebrochen. Das liegt laut PAC daran, dass in diesem Bereich lokale Schnittstellen nicht so sehr von Bedeutung sind.
Laut Umfrage ist Osteuropa nach wie vor die Nummer Eins unter den bevorzugten Standorten für Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Der Offshore-Standort Indien hat an Bedeutung verloren und wird von China immer mehr bedrängt.
PAC befragte IT-Entscheider von 797 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu allgemeinen IT-Trends, darunter auch die aktuelle und geplante Nutzung von Near- und Offshore-Kapazitäten.