FlexPod Shared Infrastructure wurde von NetApp zusammen mit Cisco als "offene Cloud-Infrastruktur" entwickelt. Tonangebend war der Speicherhersteller NetApp, der sich durch die Vblocks der VCE-Koalition von EMC, Cisco und VMware in die Defensive gedrängt sah. Vorkonfigurierte Lösungen für Server, Storage, Netzwerk-Komponenten und Virtualisierungs- und Cloud-Software gibt es inzwischen auch von HP und IBM.
EMC bietet den geschlossenen Ansatz von Vblock nun ebenfalls in einer "offenen" Variante an: Auf Server-Seite können sämtliche x86-Server und nicht nur die von Cisco integriert werden, außerdem lassen sich neben den virtuellen Maschinen der Tochter VMware auch die von Microsoft und Citrix aufspielen. Für diese Entwicklung wurde der neue Markenname "Vspex" gewählt. FlexPod von NetApp verstand sich dagegen von Anfang an als hypervisor-neutral.
Für die aktualisierte Version von Microsofts "Private Cloud Fast Track 2.0." gibt es nun eine von NetApp und Cisco validierte Datacenter-Lösung. Ziel ist es laut NetApp, "Kunden dabei zu unterstützen, die Implementierung von Infrastruktur und Applikationen von Tagen auf Stunden zu reduzieren". Außerdem sollen physische und virtuelle Ressourcen besser ausgelastet werden.
Anwender können Microsofts Private Cloud zusammen mit XenDesktop von Citrix auf der FlexPod-Infrastruktur betreiben. NetApp bezeichnet XenDesktop als "Cloud-ähnlichen Service". Durch die Verzahnung beider Software-Lösungen ließen sich neue Anwendungen schneller als bisher integrieren. Man könne auch komfortabel auf neue Betriebssysteme migrieren.
Auf Microsoft-Seite basiert FlexPod auf Windows Server 2008 R2 und System Center 2012. Es gibt eine einheitliche Benutzeroberfläche, um die Infrastruktur mit ihren verschiedenen Komponenten von einem Ort aus überwachen und managen zu können. Sie beruht auf UCS Management-Paketen von Cisco und einem "OnCommand Plug-in" von NetApp. Auch alle auf FlexPod laufenden Applikationen lassen sich so kontrollieren.
Enge Kooperation zwischen NetApp und Cisco
Das "UCS PowerTool" von Cisco bietet darüber hinaus "ein umfassendes, in Windows PowerShell integriertes Infrastruktur-Management", das über eine klassische Kommandozeilenschnittstelle bedient wird.
Nach der misslungenen Übernahme von Data Domain (jetzt EMC), mit der sich NetApp den Zugang zu mehr EMC-Kunden erhofft hatte, hat der Speicheranbieter entgegen den Erwartungen vieler Marktbeobachter dennoch seine Marktanteile in den USA und Europa vergrößern können. Besonders in Deutschland ist der Hersteller überproportional gewachsen. Das ist sicher nicht nur den Marketing- und Sales-Anstrengungen zu verdanken. Die klassischen Filer mit dem Ontap-Betriebssystem, die von vielen schon für tot erklärt worden waren, konnten sich behaupten gegen starke Konkurrenz von EMC/Isilon und HP/LeftHand. Zusätzliche Attraktivität hat NetApp durch die FlexPod-Architektur gewonnen.
Wie NetApp hervorhebt, stützt sich FlexPod vor allem auf Ciscos UCS-Plattform, auf Ciscos Nexus Switches und die hauseigene Unified-Storage-Architektur unter Data Ontap. Damit vereint diese Infrastruktur – ebenso wie die der Konkurrenz von EMC, HP oder IBM – Netzwerk, Server und Storage in einer aufeinander abgestimmten Bauweise. Im schönsten Marketing-Speech heißt es bei NetApp: "Die skalierbare, flexible Shared-Infrastruktur ist darauf ausgelegt, Betriebsrisiken zu verringern und die Effizienz im Datacenter zu erhöhen."
Besonders geeignet erscheint der FlexPod-Ansatz für das Partner-Business. Zu den Aufgaben von Systemintegratoren gehört es prinzipiell, sich um die Zusammenarbeit verschiedener Infrastruktur-Komponenten zu kümmern. Mit den neuen Modellen von Converged Infrastructure kommen ihnen die Hersteller ein großes Stück entgegen. Je offener und gleichzeitig vorkonfiguriert, desto besser für die Arbeit der Integratoren.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.