Klaus Müller

Netzagentur-Präsident hat keine Angst vor großen Online-Plattformen

03.06.2024
Die Bundesnetzagentur hat einen entschiedenen Einsatz gegen Regelverstöße großer Online-Plattformen angekündigt.
Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller überwacht mit seiner Behörde unter anderem Anbieter wie den Onlinemarkt Kleinanzeigen.de.
Foto: Bundesnetzagentur

Seit Mitte Mai soll die Bundesnetzagentur überwachen, dass Online-Dienste die neuen Regeln des EU-Gesetzes über Digitale Dienste (DSA) einhalten. Es soll unter anderem Hassrede und Hetze eindämmen. Online-Marktplätze werden verpflichtet, gefälschte Produkte oder gefährliches Spielzeug so gut wie möglich zu entfernen und die Käuferinnen und Käufer zu warnen.

Anbieter sehr großer Online-Plattformen wie Google, Amazon oder YouTube müssen sich bereits seit August 2023 an die Regeln halten. Für die Überwachung der Onlineriesen ist die EU-Kommission zuständig. Für kleinere Anbieter, die nun nachziehen müssen, ist das in Deutschland die Bundesnetzagentur. Ein Beispiel für einen Dienst, der jetzt unter den DSA fällt, ist der Onlinemarkt Kleinanzeigen.de.

Geldbußen bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes

"Viele haben im Internet schlechte Erfahrungen gemacht", sagte Müller. "Ihre Beschwerden über Produkte oder Inhalte wurden ignoriert, oder sie wurden getäuscht und manipuliert." Bei Verstößen gegen das DSA können Geldbußen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes verhängt werden. Müller sprach von einem ziemlich scharfen Schwert. Er versprach: "Wir machen das Internet sicherer." (dpa/rs)