Eines dürfte klar sein: Ein Ad-hoc-Ansatz reicht nicht mehr aus, um die Rollouts der verschiedenen Anwendungen zu managen und die Performance des Netzwerkes zu optimieren.
Nach Beobachtung von Aberdeen beginnen daher immer mehr Unternehmen, das Management von Anwendungen und Netzwerk in eine Hand zu legen. Hintergrund: Rund vier von zehn Entscheidern (38 Prozent) geben an, operationelle und strategische Ziele zusammenführen zu wollen.
28 Prozent der Firmen haben diesen Schritt denn auch bereits umgesetzt, weitere 38 Prozent planen ihn.
43 Prozent der Unternehmen fassen nicht nur Applikationen und Netzwerk, sondern auch das Management der Systeme in einer Abteilung zusammen. Weitere 36 Prozent wollen nachziehen.
Und mehr als jeder zweite Betrieb (53 Prozent) hat Policies für den Umgang mit Netzwerk-Ressourcen festgeschrieben. Bei 38 Prozent steht das noch auf der Liste.
Mit welchen Vorteilen kann ein Entscheider rechnen, wenn er Anwendungs- und Netzwerk-Management in die Verantwortung eines einzelnen Mitarbeiters legt? Aberdeen hat sich die Erfolgsraten beim Lösen von Problemen mit Anwendungen angesehen. Ergebnis: Die Firmen mit zusammengeführtem Management erreichen 58 Prozent. Die ohne bleiben mit 45 Prozent deutlich darunter.
Beim Lösen von Netzwerk-Hardware-Problemen beträgt die Diskrepanz 58 versus 49 Prozent.
Der holistische Blick auf die IT
Dahinter steckt ein grundsätzlicher Unterschied: Wird das Management von Anwendungen und Netzwerk in die Hand einer Person gelegt, bekommen die Firmen einen "holistischen Blick" auf ihre IT. Das Verständnis für Vorgänge, Abhängigkeiten und Zusammenspiel der Software steigt.
So schwärmt denn auch ein Studienteilnehmer: "Wir haben uns aus drei Gründen für das Zusammenführen von Anwendungs- und Netzwerk-Management entschieden: Um besseren Einblick in die Performance zu bekommen, um Kosten zu senken und um das Implementieren neuer Applikationen ins Netzwerk besser in den Griff zu kriegen. Vor neun Monaten haben wir mit dem Zusammenlegen angefangen und sehen bereits jetzt in allen drei Bereichen Verbesserungen."
Klingt gut, soll aber nicht verallgemeinert werden. Denn bei allen Vorteilen - wer sich zu diesem Schritt entschließt, muss mit höheren Kosten und höherem Zeitaufwand für das Management von Netzwerk und Anwendungen rechnen. Davon berichtet zumindest fast jeder dritte Studienteilnehmer (31 Prozent), der diese Maßnahme ergriffen hat.
Was brauchen wir wirklich?
Aberdeen rät daher, zunächst einmal einen Schritt zurück zu treten und Netzwerk sowie Anwendungslandschaft quasi aus der Vogelperspektive zu betrachten. Wo sind die Knackpunkte, an denen es Schwierigkeiten gibt? Welche Anwendungen werden von wem in welcher Weise genutzt? Was brauchen wir, was nicht? Mit einem genauen Blick sollte es möglich sein, eine firmenweite Strategie zu entwickeln.
Erst danach lohnt es sich, konkrete Schritte zu planen.
Die Analysten von Aberdeen stützen ihre Thesen auf verschiedene eigene Studien zu den Themen Wide Area Network und Anwendungs-Management.