Am 29. September feiert das CIO-Magazin seinen zehnten Geburtstag. An diesem Gala-Abend ehrt die Community den CIO der Dekade. Bei diesem Titel geht es vor allem um die Langzeitwirkung. Keine Fachjury, sondern Vertreter der CIO-Community entscheiden. Ausschlaggebend werden die folgenden vier Kriterien sein: 1. Wertbeitrag der IT, 2. Überzeugungsstärke im Unternehmen, 3. Internationale Ausrichtung sowie 4. Strahlkraft in die Gesellschaft.
Er ist wahrscheinlich der Stoiker unter den CIOs. Thomas Endres, CIO der Lufthansa, strahlt eine heitere Ruhe und Gelassenheit aus. Ob er dass auch im täglichen Allerlei so hält, vermögen wir nicht zu beurteilen. Sich etwas anderes vorzustellen, fällt schwer.
Diese freundliche Ruhe darf nicht mit Leidenschaftslosigkeit verwechselt werden. Endres engagiert sich stark für die Belange seiner Zunft. Er arbeitet aktiv im CIO Colloquium, einem Zusammenschluss von CIOs großer Konzerne, und ist aktuell stark involviert in die Gründung einer bundesdeutschen Berufsvertretung für IT-Manager.
Unter anderem dafür wählte ihn die Computerwoche in diesem Jahr erneut unter die Top Ten der einflussreichsten und bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen ITK-Szene. "Als CIO der Lufthansa und Sprecher des CIO Colloquiums ist er überall zu finden, wo die Weichen für die digitale Gesellschaft gestellt werden. Beim nationalen IT-Gipfel von Kanzlerin Angela Merkel trat er für eine bessere Ausbildung und mehr ökologisches Bewusstsein in der IT ein", schreibt die CIO-Schwesterpublikation.
Seit Ende 2002 ist Endres CIO der Lufthansa AG - was bei dem als Schleudersitz verschrieenen CIO-Sessel schon mit einem gewissen Durchhaltevermögen verbunden sein muss. In dieser Zeit hat der Luftfahrtkonzern manche Höhen und Tiefen durchlebt. Doch selbst in der vergangenen Wirtschaftskrise behielt der CIO die Nerven. Zwar zählte er damals das Kosten-Management zu seinen Top-Drei-Prioritäten, doch gleich danach stand für ihn schon das Thema Innovationen. Innovations-Management brauche Vorlauf, erläuterte er. Deshalb sei es "doppelt wichtig", das Thema auch in Krisenzeiten nicht fallen zu lassen. "Sonst merkt man, dass man hinterherhinkt, wo die Konkurrenz schon wieder durchstartet."
Der gebürtige Unterfranke Endres studierte nach Abitur und Wehrdienst zunächst Werkstoffwissenschaften und Ceramic Engineering an der Universität Erlangen sowie der Alfred University des Staates New York. Dem Abschluss als Diplomingenieur folgte 1993 die Promotion im Fachgebiet Laser- und Oberflächentechnologie. 1994 stieg der damals 30-Jährige in ein Trainee-Programm der Audi AG ein, für die er dann bis 1997 als Projektleiter in Deutschland und Ungarn tätig war. Von dort wechselte er zu Eurofighter - als Manager Human Resources and Programme Process Development.
Mit dem Personalbereich hatte auch seine erste Position bei der Lufthansa zu tun, die er im April 2001 übernahm. Als Leiter Konzern-IT Management Personal widmete sich Endres schon einem Teil der Aufgaben, für die er heute - als Leiter Konzern Informations-Management und CIO - in größerem Rahmen verantwortlich zeichnet.
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