Am 29. September feiert das CIO-Magazin seinen zehnten Geburtstag. An diesem Gala-Abend ehrt die Community den CIO der Dekade. Bei dem Titel geht es vor allem um die Langzeitwirkung. Keine Fachjury, sondern Vertreter der CIO-Community entscheiden. Ausschlaggebend werden die folgenden vier Kriterien sein: 1. Wertbeitrag der IT, 2. Überzeugungsstärke im Unternehmen, 3. Internationale Ausrichtung sowie 4. Strahlkraft in die Gesellschaft.
Die Aufgaben für das laufende Jahr werden Thomas Noth nicht in die Gefahr bringen, sich zu langweilen: die Ausgründung der IT in eine Servicegesellschaft und dazu noch die Einführung einer Branchenlösung auf Basis einer Standardsoftware bei der Versicherungsgruppe Talanx.
"Diese Parallelität macht meine Aufgabe gleichzeitig schwieriger und einfacher", sagt der CIO. Zentralisierung und Ausgründung der IT sind Kapitel, das viele Unternehmen schon geschlossen haben, für Talanx werden sie nun geöffnet.
Was die Einführung von SAP für die Versicherung bedeutet, da hofft Noth auf kräftige Unterstützung aus Walldorf. "Wir sind uns der Risiken einer Standardsoftware-Einführung sehr bewusst, halten sie aber bei konsequentem Management für beherrschbar", gab Noth zu Protokoll. SAP sei deutlich reifer geworden, was Branchensoftware angeht. Gerne bespricht sich Noth aber auch mit Kollegen, im konkreten Fall kooperiert Talanx in Sachen "Lieferanten-Management" mit einer anderen Versicherung, die ein vergleichbares Projekt mit SAP durchzieht.
Zwei Themen zwingen den CIO zu diesen Schritten. Zum einen sind die alten Kernsysteme am Ende ihrer Zeit angelangt, zum anderen muss er die Integration von HDI und Gerling auch systemseitig voranbringen. Sollte der Roll-out erfolgreich sein, hofft Noth auf Nachahmer in der Branche: "Dann lassen sich Commodity-Themen wirtschaftlich vorteilhaft auf einer gemeinsamen Plattform entwickeln."
Thomas Noth kommt Mitte 2008 zur Talanx AG. Bis Anfang des Jahres war der promovierte Betriebswirt Chef des Dienstleisters Finanz-IT. Wegen Querelen um die Fusion mit der Sparkassen-Informatik verließ er das Systemhaus der Sparkassengruppe jedoch. Nach dem Start seiner beruflichen Laufbahn bei McKinsey war Noth Leiter des Bereichs Organisation und Informatik bei der BHF-Bank. 1997 erfolgte der Wechsel in den Vorstand der Stadtsparkasse Köln, unter anderem verantwortlich für den Bankbetrieb und das Vertriebs-Management.
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