Codename Strawberry

Neue ChatGPT-Version kurz vor dem Start

13.09.2024 von Manfred Bremmer
Berichten zufolge bereitet OpenAI die Einführung seines neuesten generativen KI-Modells mit dem Codenamen Strawberry in den nächsten zwei Wochen vor.
Angeblich schon (ausge)reif(t): OpenAIs neues KI-Modell Strawberry
Foto: Natural fruits - shutterstock.com

Laut einer neuen Meldung von The Information plant OpenAI, die nächste Iteration seines GenAI-Modells für ChatGPT früher als erwartet an den Start zu bringen. Zwei Insider, die das Modell Strawberry bereits testen konnten, erklärten gegenüber dem Tech-Medium, dass der Launch innerhalb der nächsten zwei Wochen erfolgen soll. Bislang wurde von einem Termin im Herbst ausgegangen.

Berichten zufolge ist Strawberry in der Lage, komplexe Probleme zu lösen, an denen frühere Modelle gescheitert sind, indem es in mehreren Schritten denkt. Damit soll es auch kompliziertere Anfragen bearbeiten können, die mehrere Schritte erfordern, etwa die Lösung kniffliger Algebra-Aufgaben. Gemäß einer Bewertungsskala von OpenAI gehört Strawberry somit zur zweiten Stufe der KI-Innovation, den "Reasoners", die in der Lage sein sollen, Probleme auf menschlichem Niveau zu lösen.

10 bis 20 Sekunden Nachdenkpause

Wie die Tester gegenüber The Information angaben, dauert dieses Nachdenken, bis eine Anfrage beantwortet wird, zwischen 10 und 20 Sekunden. Einige Personen, die frühe Versionen des Modells getestet hatten, erklärten jedoch gegenüber dem Medium, dass sich das Warten auf diese geringfügig besseren Antworten nicht lohne. Außerdem heißt es in dem Bericht, dass Strawberry bei der Markteinführung nur Text verarbeiten kann, im Gegensatz zu GPT-4o, dem Vorzeigemodell von OpenAI, das Bilder und Audio verarbeiten kann.

Während Strawberry als Teil von ChatGPT anbietet, handelt es sich dabei um ein Standalone-Offering. Wie genau das funktionieren soll, ist noch nicht klar. Eine Option wäre, dass Strawberry OpenAI-Kunden im Auswahlmenü von ChatGPT angeboten wird.

Es ist absehbar, dass Strawberry aufgrund seiner fortgeschrittenen Fähigkeiten rechenintensiver sein wird als seine Geschwister und die Nutzung daher mehr kosten wird. So berichtet The Information, dass Strawberry "wahrscheinlich die Nutzung auf eine maximale Anzahl von Nachrichten pro Stunde beschränken wird - mit der Möglichkeit einer teureren Stufe, die schneller reagiert." Inwieweit dabei Preise von bis zu 2.000 Dollar pro Monat, die angeblich diskutiert wurden, aufgerufen werden, wird sich zeigen.