Das über den engeren medizinischen Bereich hinaus bekannte Unternehmen Paul Hartmann AG vermarktet weltweit pro Jahr mehr als 20.000 unterschiedliche Produkte, vor allem aus den Bereichen Hygiene- und Medizinprodukte. Schwerpunkte sind Wundbehandlung, Inkontinenzversorgung und Infektionsprophylaxe.
Mit begrenzten personellen Ressourcen mussten bisher zahlreiche Produktneueinführungen auf ausländischen Märkten - mit jeweils unterschiedlichen länderspezifischen Anforderungen - zeitlich gestaffelt werden, um sie überhaupt in den Verkauf zu bringen. Dadurch wurden die Absatzmöglichkeiten stark eingeschränkt oder hinausgeschoben. Die Personalressourcen mussten über einen längeren Zeitraum gebündelt werden, um überhaupt alle anstehenden Aufgaben einigermaßen fristgerecht abzuarbeiten. Eine zuverlässige Festlegung der Produktionspläne und Lieferzeiten war somit erschwert.
Im Vordergrund stand auch die geplante Expansion des Unternehmens. Der IDC-Analyst Rüdiger Spies kommt zu der Einschätzung, „dass Hartmann mit dem Umstieg auf Tibco-Software seine Expansionsstrategie auf eine neue IT-Basis stellen will“.
Durch die Einführung des Master Data Management sowie von Workflow- und Portal-Komponenten von Tibco konnte die Markteinführung neuer Produkte in den verschiedenen Absatzmärkten vereinfacht werden. Die Tibco-Software für Business Process Management (BPM)-Technologie von Tibco, gekoppelt mit einer SOA-Anwendung, verbessert laut Herstellen der Informationsaustausch zwischen Entwicklung, Marketing, Vertrieb und Produktion deutlich. Die Verarbeitung spezifischer Produktinformationen habe zudem dazu beigetragen, überschüssige Produktion zu vermeiden. Dadurch kam es, wie Tibco berichtet, zu Einsparungen in der Fertigung und Beschaffung.
Zentralisierung von Geschäftsprozessen
Mit der Einführung der neuen Produkte ist Hartmann in der Lage
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Produkte gleichzeitig auf der ganzen Welt einzuführen, und dies unter Berücksichtigung regionaler Unterschiede;
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Fristen einzuhalten und Fehler im weiteren Produktionsprozess zu minimieren;
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Informationen gemeinsam zu verwalten, unter anderem über die Verwendung des Produkts, den geplanten Nutzen und die Zielgruppen;
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Informationen in einer einheitlichen Master-Datenbank zu speichern, so dass andere Bereiche des Unternehmens aufbereitete statistische Daten und Produktinformationen für neue Projekte nutzen können.
Wie Hendrik Rosenboom, verantwortlich für Information Management bei Hartmann, ausführt, konnte „die Zusammenarbeit zwischen Produktmarketing, Vertrieb, Produktentwicklung und Produktionsplanung erheblich verbessert werden“.
Spies von IDC weist darauf hin, dass insbesondere zentrale Geschäftsprozesse gestrafft werden konnten. Dies betraf zum Beispiel den klassischen Artikelbeleglauf (ABL), der schließlich komplett aufgegeben werden konnte. Auch das frühere Media Center, das auf einem eigenen Portal Artikelbeschreibungen, Photoshop-Bilder und weitere Inhalte enthielt, konnte in die neue Plattform überführt werden. Insgesamt sind über 20 Anwendungen, die produktnahe Informationen speichern, in einen einzigen zentralen Katalog konsolidiert worden.