Raab folgt Häfner

Neue IT-Chefin in Rheinland-Pfalz

19.07.2011 von Nicolas Zeitler
Heike Raab ist seit Anfang Juli IT-Beauftragte der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Vorgänger Jürgen Häfner hat andere Zuständigkeiten übernommen.
Heike Raab will als IT-Beauftragte von Rheinland-Pfalz die Server-Landschaft konsolidieren.
Foto: Innenministerium Rheinland-Pfalz

Heike Raab ist neue IT-Beauftragte von Rheinland-Pfalz. Die Staatssekretärin im Innenministerium hat die Aufgabe auf einen Kabinettsbeschluss Anfang Juli hin übernommen. Sie ist Nachfolgerin von Jürgen Häfner, der seit 2006 erster Landes-CIO in Mainz war.

Sowohl Raab als auch Häfner sind seit der Regierungsneubildung Mitte Mai Staatssekretäre im Innenministerium von Roger Lewentz (SPD). Nach den Landtagswahlen im März hatte sich in Rheinland Pfalz eine rot-grüne Regierung formiert. In den letzten Wochen verteilte die Regierung die Ressorts neu. Im Zuge dessen fiel die IT zu den Zuständigkeiten von Heike Raab. Häfner ist jetzt Amtschef im Ministerium.

IT zentrales Thema im Koalitionsvertrag

Gleichzeitig erhielt die bisherige Zentralstelle IT-Management, Multimedia, E-Government und Verwaltungsmodernisierung einen neuen Status als Abteilung im Innenministerium. Als Häfner - damals noch im Range eines Ministerialdirektors - die Leitung der Zentralstelle vor fünf Jahren übernahm, hatte sie eine herausgehobene Stellung. Das sei in der Form jetzt nicht mehr nötig, weil das Ziel einer Zentralisierung in der IT erreicht sei, erklärte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage von CIO.de.

Das heiße aber nicht, dass das Thema IT an Bedeutung verloren habe, sagte der Sprecher weiter. Im Gegenteil: Die neue IT-Beauftragte Heike Raab verweist darauf, dass im Koalitionsvertrag der rot-grünen Landesregierung IT und Multimedia deutlich aufgewertet würden. Raab sagte, Informationstechnologie sei ein wichtiger Standortfaktor für Rheinland-Pfalz.

Jürgen Häfner erhielt für seine Arbeit mehrere Preise. Er war fünf Jahre lang der erste CIO von Rheinland-Pfalz.

Das Land will unter anderem das Hochgeschwindigkeits-Internet ausbauen. Ziel im E-Government ist es, die Verwaltung mit elektronischen Verfahren effizienter und schneller zu machen. Die Leistungen der Verwaltung sollen laut dem Koalitionsvertrag bürgernah und barrierefrei sein und Datensicherheit gewährleisten. Seine Server-Infrastrukturen will das Land zentralisieren und konsolidieren, um Stromverbrauch und Kohlendioxid-Ausstoß zu verringern.

IT-Chefin war SPD-Generalsekretärin

Die 46-Jährige Heike Raab hat nach einer Ausbildung zur Krankengymnastin Politik, Recht und Spanisch studiert und danach die Laufbahn in der Politik eingeschlagen. 1992 begann sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Bundestag, ein Jahr später wurde sie Referentin der Staatskanzlei im Büro des Ministerpräsidenten. Von 2001 bis 2011 saß Raab für die SPD im Landtag, war seit 2006 auch Generalsekretärin der Partei in Rheinland-Pfalz.

Ihr Vorgänger Häfner hatte es sich zum Prinzip gemacht, die Landes-IT wie die eines Unternehmens zu führen. Er standardisierte unter anderem Telefonie und Beschaffung und sparte dadurch ein Zehntel der IT-Ausgaben ein. Häfner trat als Redner auf den Hamburger IT-Strategietagen auf und erhielt für seine Arbeit mehrere Preise, darunter voriges Jahr den Publikumspreis beim E-Government-Wettbewerb von Beratungsunternehmen Bearingpoint und Netzwerkausrüster Cisco.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.