Insgesamt werden die IT-Ausgaben nur moderat um durchschnittlich 6,6 Prozent (Jahr 2006: 6,3 Prozent) wachsen. Aufgeteilt nach Segmenten wird der Software-Bereich mit einem Plus von acht Prozent am stärksten zulegen, Services bleiben stabil bei sechs Prozent und Hardware (Netzwerkausrüstung, PCs und Server) wird sich bei 6,5 Prozent einpendeln. Frank Gens, Senior Vice President of Research bei IDC, bezeichnet das allgemeine Marktwachstum zwar als "langweilig", rechnet aber mit zum Teil fundamentalen Veränderungen im Markt. Viele IT-Anbieter werden sich deshalb neuen Geschäftsmodellen und Technologien zuwenden und ihre traditionellen Marktgrenzen überschreiten.
Aufstrebende Märkte
Ein wichtiger Faktor für die zu erwartenden Umwälzungen ist die Globalisierung der IT. Wachstumstreiber sind hier weiterhin Schwellenmärkte - darunter die so genannten BRIC-Länder (Brasilien, Russland, Indien und China). In Indien wächst der IT-Markt um 23 Prozent, in China um 14 Prozent. Hinter diesen tauchen aber bereits neue Länder auf, die ihr Potenzial unter Beweis stellen wollen.
Zu den so genannten "Beyond-BRIC"-Ländern gehören in Lateinamerika Peru, Chile und Argentinien, der Nahe Osten, Zentral- und Osteuropa sowie Süd-, West- und Nord-Afrika (alle bis zu 14 Prozent). Dort werden zunächst Investitionen in moderne IT-Infrastrukturen ganz oben auf der Agenda stehen.
Mittelstand wird immer wichtiger
Neben der länderspezifischen Betrachtung sehen die Marktforscher im Bereich der kleinen und mittleren Anwenderfirmen hohe Marktpotenziale. Diese werden deshalb verstärkt in den Fokus vieler IT-Hersteller rücken, die ihre bisher auf Großunternehmen ausgerichteten Angebote verstärkt auf diese Zielgruppe zuschneiden. Das gilt beispielsweise für Software-as-a-Service (SaaS) oder Managed Services.
Außerdem wird die bisherige Trennung zwischen Business- und Consumer-orientierten Anbietern und -Techniken aufweichen. Firmen wie Google, Yahoo oder Amazon werden künftig zunehmend Angebote für den Unternehmensbereich entwickeln. Dazu kooperieren sie mit Software-Firmen oder kaufen diese auf. Umgekehrt wenden sich die "klassischen" Software-Anbieter vermehrt den neuen Web-2.0-Technologien zu, um diese für den Unternehmenseinsatz fit zu machen.
Wettstreit der Plattformen
Weitere Umwälzungen erwarten die Marktforscher beim Informationszugang und der -verwaltung. Unternehmen wollen heute schnell auf kritische Geschäftsinformationen zugreifen. Hier spielen Service orientierte Architekturen (SOA) eine herausgehobene Rolle. Daher werden sich die großen Player einen Wettstreit um die beste Technologie- und Integrationsplattform liefern.
Auch Virtualisierung und Software-Appliances werden die Infrastruktur-Landschaft verändern. Höhere IT-Service-Levels bieten neue Möglichkeiten, um eine zunehmend virtualisierte IT-Umgebung zu verwalten. Eine wichtige Rolle spielen so genannte Software-Appliances, in sich abgeschlossene Produkte mit beschränkter Funktionalität, in denen Anwendungen mit Betriebssystemen verknüpft sind, die einfach und kostengünstig gekauft und installiert werden können.
Die Ergebnisse der "IDC Predictions 2007: Prospering in an Era of Hyper-Disruption" basieren auf bereits vorliegenden Studien, die von mehr als 800 IDC-Analysten weltweit ausgewertet wurden.