Der E-Health-Markt wird explosionsartig wachsen, heißt es in einer Mitteilung der neuen Initiative: Die Gesundheitssysteme der Industrienationen stehen vor immer größeren Herausforderungen; gleichzeitig werden im medizinischen Bereich immer mehr Informations- und Kommunikationssysteme genutzt. Eine Studie der EU-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass das weltweite Umsatzpotenzial für E-Health-Lösungen zwischen 60 und 70 Milliarden Euro pro Jahr liegen wird. Um dieses enorme Marktpotenzial zu erschließen und die medizinische Versorgung weiter zu verbessern, ist es wichtig, professionelle Systeme und persönliche Gesundheitsakten unterschiedlichster Anbieter interoperabel zu machen.
Open Source für E-Health
Die Open E-Health Foundation hat erkannt, dass eine Software-Entwicklungsplattform für eine weltweite Entwicklergemeinde nötig ist, um die Digitalisierung des Gesundheitswesens voranzutreiben. Den Mitgliedern der Foundation und anderen Anbietern muss dazu ein Framework zur Verfügung gestellt werden, um Lösungen zu entwickeln, die auf vorhandenen klinischen und administrativen Standards aufbauen und Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Plattformen und Komponenten ermöglichen.
Die Foundation will vorhandene Open-Source-Projekte nutzen, um eine Plattform zu
entwickeln, auf der ihre Mitglieder und andere Anbieter kostenfreie Open-Source-Komponenten und Referenzimplementierungen erstellen können, um basierend auf offenen
Standards eine hohe semantische Interoperabilität zu erreichen. Dabei entwickelt die Open-E-Health-Foundation keine neuen Interoperabilitäts-Standards, sondern wird mit
vorhandenen Standardisierungsgremien zusammenarbeiten, um die bereits definierten
Standards in ihren Open Source-Komponenten zu implementieren.
Die Foundation wird außerdem Referenzimplementierungen für diese Standards bereitstellen. Erste Komponenten werden Lösungen für das Management von Einwilligungen von Patienten, virtuelle Patientenakten, das Management von Patienteninformationen und Dienste für das
standardisierte User-, Rollen- und Beziehungsmanagement bereitstellen. Diese
Komponenten werden auf vorhandenen Open Source-Projekten wie Open ESB, Glassfish,
Open SSO und Mural aufbauen.
Interoperabilität für neue und vorhandene Lösungen
Die Open Source-Komponenten der Foundation können in neuen oder bereits vorhandenen
Produkten genutzt werden, um eine bessere Interoperabilität bei gleichzeitig niedrigeren
Integrationskosten zu erreichen. Dabei stellt die verwendete Open Source-Lizenz sicher, dass
die Komponenten in kommerziellen Produkten verwendet werden können, ohne dass diese
selbst als Open Source bereitgestellt werden müssen. Erste Referenzimplementierungen
werden bereits vorhandene Open Source-Projekte der Gründungsmitglieder nutzen, zum Beispiel aus den Bereichen Security, Single-Sign-On, Enterprise Service Bus, SOA Governance und
Registry-Repository. Diese Implementierungen werden ebenfalls als Open Source verfügbar
Sein.
Offen für weitere Mitglieder
Die Open E-Health Foundation ist offen für weitere Mitglieder, die sich an einem offenen,
konsensbasierten Industrieforum beteiligen wollen. Dabei wird das E-Health-Framework der
Foundation allen Interessenten kostenfrei zur Verfügung stehen. Mitglieder der Foundation
können sich darüber hinaus aktiv an der Weiterentwicklung der Strategie und der Roadmap
der Initiative beteiligen.