Maximal vier Tage pro Woche

Neue Regeln für mobiles Arbeiten bei Volkswagen

03.11.2021
Bei Volkswagen haben Belegschaftsvertretung und Firmenleitung eine Reihe neuer Regeln für das mobile Arbeiten von zu Hause oder unterwegs beschlossen.
Volkswagen-Mitarbeiter bekommen einen deutlich größeren Freiraum für den Arbeitsort. Für Produktionsmitarbeiter gilt das nicht.
Foto: simone mescolini - shutterstock.com

Beschäftigte sollen damit in Bereichen, in denen dies umsetzbar ist, nach dem Ende der pandemischen Lage bis zu vier "mobile Arbeitstage" pro Woche nehmen können. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte die Aktualisierung und Ergänzung einer entsprechenden Betriebsvereinbarung nach ihrer Amtsübernahme im Frühjahr als ein zentrales Vorhaben angekündigt - auch im Rückblick auf die Homeoffice-Erfahrungen in der Corona-Krise.

Einige Ansätze des neuen Modells fußen schon auf Regelungen aus dem Jahr 2016. So gibt es keinen pauschalen Anspruch auf mobile Arbeit, nötig dafür sind stets individuelle Absprachen zwischen Beschäftigten und Führungskräften - und dies "unter Berücksichtigung der betrieblichen Erfordernisse". Auch das Arbeitsergebnis darf nicht - etwa unter der Abwesenheit vom angestammten Einsatzort - leiden.

Im Kern neu sind nun die maximale Menge von vier "mobilen" Tagen je Arbeitswoche bei Vollzeit sowie eine flexible Verteilung auf den jeweiligen Arbeitsmonat. Betriebsratsvize Gerardo Scarpino stellte am Mittwoch dazu klar: "Der entstehende neue Freiraum gewährleistet, dass die Unternehmensseite mobile Arbeit nicht erzwingen kann."

Konzepte für mehr Flexibilität gefragt

Seit dem Beginn der Viruskrise waren auch bei VW viele Beschäftigte vom Büro in die eigenen vier Wände gewechselt - besonders in der Verwaltung, Entwicklung, Stabsabteilungen und weiteren sogenannten indirekten Bereichen außerhalb der Produktion. Cavallo forderte, auch für die Belegschaft an den Fertigungslinien Konzepte mit mehr Flexibilität zu finden, etwa durch die Entzerrung von Schichtplänen.

Zum nun vorgelegten Modell sagte Personalvorstand Gunnar Kilian, die Belegschaft habe in der Pandemie Großes geleistet und "mit dazu beigetragen, unseren Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten". Jenseits der Heimarbeit äußerten viele jedoch auch den Wunsch, wieder in Präsenz mit Kolleginnen und Kollegen am Standort zusammenzuarbeiten. Es gehe nach Corona weiter um die richtige Balance von Flexibilität "und der für unsere weitere Transformation unabdingbaren Interaktion im Büro". Dann könne das Modell einer "hybriden Arbeit" gelingen. (dpa/rs)