"Wir werden Silodenken im Konzern beseitigen und Doppelarbeit reduzieren", sagte Co-Chefin Jennifer Morgan am Dienstag auf einer Investorenveranstaltung in New York. "Es wird einen klaren Fokus auf Verantwortlichkeit geben", sagte die seit rund einem Monat amtierende erste Frau auf dem Spitzenposten bei einem Dax -Konzern. SAP wolle auch Hierarchien reduzieren, sagte der mit ihr in die Unternehmensführung aufgestiegene Christian Klein. Die beiden hatten das Amt von Ex-Chef Bill McDermott nach dessen überraschendem Abgang übernommen. Der US-Amerikaner war seit 2010 Vorstandssprecher, zuerst ebenfalls in einer Doppelspitze, ab 2014 allein.
Konkrete Maßnahmen seien unter anderem, die Profitabilität in der schnell wachsenden Cloud-Sparte weiter zu steigern, sagte Klein. Die milliardenschweren Zukäufe noch nicht so rentabler Unternehmen hatten lange auf der operativen Marge gelastet. McDermott hatte im April dann angekündigt, dass diese in den kommenden fünf Jahren um insgesamt fünf Prozentpunkte steigen soll. "Wir wollen die Automatisierung bei unseren Kunden um mindestens 20 bis 40 Prozent steigern, indem wir Künstliche Intelligenz einsetzen", sagte Klein, der im Vorstand für die Produktentwicklung zuständig ist.
Es gehe um Automatisierung, ohne dass bei technischen Prozessen noch Menschen tätig werden müssten, sagte der Manager. Unter anderem werde das Unternehmen seine Anstrengungen bei den Geschäftsnetzwerken erhöhen, so etwa bei der Großhandelseinkaufplattform Ariba, sagte Morgan. Die Amerikanerin steuert die Cloud-Geschäfte im Vorstand und gilt wie Vorgänger McDermott als Spezialistin im Vertrieb. (dpa/rs)