Der Zugriff auf den Unternehmenskalender oder die E-Mail mit mobilen Endgeräten zählt für viele Business-Anwender bereits zum beruflichen Alltag. Push-Mail-Techniken, wie sie Microsoft oder RIM mit dem Blackberry offerieren, haben dies ermöglicht. Doch moderne Smartphones mit eingebauter WLAN-Funktionalität bieten weit mehr Möglichkeiten zur Konvergenz in der Jackentasche.
Unified Communications - find me, follow me
Diese Optionen zeigen sich vor allem, wenn Unternehmen im Zuge ihrer Unified-Communications-Strategie ein einziges Repository für Messaging-Medien wie Office-Mail, E-Mail oder Fax einführen. Auf diese Nachrichten können die Anwender dann unabhängig von ihrem Aufenthaltsort Ort mit vielen unterschiedlichen Endgeräten zugreifen. Beispielsweise können E-Mails einfach "gehört" werden, indem Text-to-Speech-Engines die entsprechenden Nachrichten vorlesen.
Ein anderer Aspekt betrifft die Erreichbarkeit innerhalb des Unternehmens. Mobiltelefone, die Voice over Wifi (VoWi-Fi) unterstützen, können mittlerweile mit Hilfe von Standards wie dem Session Initiation Protocol (SIP) in das IP-Telefonsystem eines Unternehmens eingebunden werden. Entfernt sich ein Anwender in diesem Szenario von seinem Arbeitsplatz und bewegt sich innerhalb des Unternehmens-WLAN, so ist er weiter unter seiner Bürodurchwahl auf dem Handy erreichbar, da dieses per WLAN eine private SIP-Session aufbaut.
Sogar unterwegs ist über WLAN-Hotspots eine ähnliche Funktion realisierbar, wenn das Unternehmen einen SIP-Session-Boarder-Controller wie das "3Com VCX Telecommuter Module" einsetzt. Hat sich ein WLAN-Handy einmal am Session-Controller angemeldet, so werden unter der Büronummer eingehende Gespräche automatisch auf das Mobiltelefon weitergeroutet. Weil die Weiterleitung über das Internet erfolgt, gehen Unternehmen mit dieser Verknüpfung von Festnetz und Mobilnetz auch kein Kostenrisiko ein.
Geschäftskritische Apps immer dabei
Bei vielen Smartphones, die für den Unternehmenseinsatz konzipiert sind, gehören integrierte VPN-Clients zur Standardausstattung. Sie sollen den Benutzern einen sicheren Zugriff aufs Intranet oder Enterprise-Applikationen ermöglichen. Und da dies heute meist Web-Anwendungen sind, sollte eine Anpassung an den mobilen Einsatz relativ leicht zu bewerkstelligen sein - oder gar unnötig, denn viele Hersteller unterstützen bereits von Haus aus mobile Browser. Fast ebenso selbstverständlich erwarten Mitarbeiter heute, dass sie unterwegs auch ihre gewohnten Collaboration-Tools wie Wikis oder Social Media nutzen können.
Zudem bieten die meisten Hersteller für ihre mobilen Betriebssystem-Plattformen entsprechende Software Development Kits (SDKs) und APIs an, mit denen Anwender eigene Applikationen entwickeln können. Das ist etwa dann erforderlich, wenn die standardmäßige Mobile-Client-Software nicht den Sicherheitsanforderungen des Benutzers genügt. Im Allgemeinen gehört heute zwar bei professionellen Anwendungen ein verschlüsselter Zugriff auf Unternehmensressourcen zum guten Ton, doch diese Implementierungen müssen nicht immer mit der hauseigenen Sicherheits-Policy konform gehen. Anpassungsarbeiten sind häufig erforderlich, wenn etwa der Unternehmenszugriff - egal ob per WLAN oder Mobilfunknetz - über ein VPN laufen soll und dabei die Terminierung in einem Edge-Gerät erfolgt. Ebenso erfordern Punkte wie Authentication-Prüfung oder das Aushandeln einer sicheren, verschlüsselten Verbindung meist spezifische Implementierungen.
Die konvergente Zukunft
Bereits in naher Zukunft dürfte die Konvergenz von VoIP-Anrufen und klassischen Mobilfunktelefonaten eine Selbstverständlichkeit sein, wenn das Handover zwischen der IP-basierenden TK-Anlage im Unternehmen und dem Mobilfunkbetreiber problemlos funktioniert. Dann dürfte es Arbeitsalltag werden, dass wir ein VoIP-Gespräch im Unternehmens-WLAN beginnen und unser Telefonat beim Verlassen des Geländes automatisch und unterbrechungsfrei an den Mobilfunkanbieter weitergereicht wird.