Innerhalb von 60 Sekunden soll ein neuer Hardware-Sensor eine Infektion mit Covid-19 erkennen können, wie Medien wie Metro.UK und der Sender Fox 13 Salt Lake City TV berichteten. Das gerade von einem Team der Universität Utah entwickelte Gerät soll etwa so groß wie eine Münze sein und Viren elektronisch erkennen können. Es ist für Endanwender gedacht, die das voraussichtlich knapp 55 Euro teure Gerät schon bald kaufen und per Kabel an ihr Smartphone anschließen müssen.
Laut Projektleiter Professor Massood Tabit-Azar könnte das Gerät eine große Rolle in der Bekämpfung der Pandemie spielen. Für die Nutzung appliziert ein Anwender etwas Speicher auf die Sensorfläche, enthaltene Viren werden erkannt (Technischer Hintergrund der Funktionsweise: Ein Einzelstrang-DNA im Sensor würde sich beim Vorhandensein des Virus an die Proteine des Virus binden). Alternativ kann man auch per Tupfer Proben auftragen, etwa wenn man Oberflächen prüfen will. Voraussichtlich könnte der Sensor sogar das Vorhandensein in der Luft erkennen. Der Sensor ist mehrfach verwendbar, da er sich anscheinend selbst reinigen kann.
Bei einem positiven Resultat (negativ für den Betroffenen) werde sich der Sensor verfärben und die Ergebnisse auf dem Mobiltelefon anzeigen. Laut Tabit-Azaar beabsichtigt man, die Daten sofort an eine Gesundheitsbehörde übermitteln zu lassen. Ein Prototyp für klinische Tests soll laut TV-Bericht in wenigen Monaten verfügbar sein.
Die Sensoren waren ursprünglich für die Entdeckung des gefährlichen Zika-Virus entwickelt, die Entwicklung wurde deshalb schon vor zwölf Monaten gestartet. Eine Umprogrammierung des Sensors soll ihn nun für die Erkennung von Covid-19 umfunktionieren. Aktuell gibt es aber noch wenig Hintergrundinformationen zum genauen Entwicklungsstand des Gerätes und der App, auch bei der Marktverfügbarkeit weichen die Angaben in den Medien stark ab. So behauptet Metro, das Gerät könne schon in wenigen Monaten verfügbar sein – was angesichts der umfangreichen medizinischen Zulassungen sehr unwahrscheinlich ist.
Unsere Meinung:
Das Konzept klingt vielversprechend, allerdings fehlen bisher erste Erfahrungen mit dem Konzept wie auch Wirksamkeit und Messgenauigkeit. Ob das Gerät den Praxistest besteht, werden erst die Tests des Prototypen zeigen – der ja offenbar noch gar nicht fertig ist. (Macwelt)