Singapur vor Stockholm und Seoul

Neuer Städte-Index für IT

21.07.2011 von Johannes Klostermeier
Ist ein Zusammenhang denkbar zwischen der technischen Vernetzung innerhalb einer Stadt und ihrer sozialen und ökologischen Entwicklung? Der neue "Networked Society City Index" von Arthur D. Little und dem Netzausrüster Ericsson zeigt die gegenseitige Abhängigkeit von ICT-Investitionen und nachhaltiger Entwicklung der Städte in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht.

Eines der zentralen Ergebnisse des Index: Städte mit einem hohen ICT-Entwicklungsgrad sind auch in Sachen Infrastruktur, Umweltschutz, öffentliche Sicherheit, Gesundheitsversorgung und Bildung besser aufgestellt. Auf den ersten Plätzen des "Networked Society City Index" (PDF) von Arthur D. Little und Ericsson finden sich die Städte Singapur, Stockholm und Seoul: Hier trugen laut Studie ICT-Investitionen jeweils wesentlich dazu bei, soziale, ökonomische und ökologische Ziele zu erreichen.

"Es gehört derzeit zu den größten Herausforderungen der Menschheit, die Gesellschaften untereinander und miteinander zu vernetzen. Unsere Studie zeigt, wie technologisch sehr weit ausgebaute Städte die Informations- und Kommunikationstechnologien für die positive Gesamtentwicklung der Stadt nutzen und liefert weniger entwickelten Städten Hinweise für die eigene Zukunft", sagte Willi Lerner von Arthur D. Little.

1. Platz im Ranking: Singapur.
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Auf den ersten Plätzen im Index finden sich die Städte Singapur, Stockholm und Seoul: Hier trugen ICT-Investitionen jeweils wesentlich dazu bei, soziale, ökonomische und ökologische Ziele zu erreichen. So treibt Singapur der Untersuchung zufolge enorm den Ausbau von Innovationen im Bereich E-Health (internetbasierte Gesundheitsdienste) voran und ist Pionier beim Management von zähfließendem Datenverkehr (traffic-congestion management). In Stockholm sieht man ICT als Treiber der Zusammenarbeit in der Forschung und für den Wissenstransfer, während ICT in Seoul zur Realisierung energiesparsamer High-Tech-Initiativen dient.

Die Studienergebnisse geben laut der Autoren zudem Handlungsempfehlungen für Städte am unteren Ende des Rankings: „Diesen Städten empfehlen wir, die digitalen Zugangsmöglichkeiten vor Ort auszubauen und gerade den unterprivilegierten Teilen der Bevölkerung damit mehr Teilhabe zu ermöglichen. So lässt sich verhindern, dass die digitale Kluft größer wird“, sagte Lerner weiter.

Erkenntnisse über die gesellschaftliche Bedeutung von ICT-Investitionen insbesondere in großen Städten seien wichtig, weil Städte und urbane Regionen derzeit rasant wachsen und das Leben der Menschen in den kommenden Jahrzehnten enorm beeinflussen werden: Schon heute lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Ballungsgebieten. Für das Jahr 2030 wird erwartet, dass sich diese Zahl auf über 60 Prozent erhöht.

2030 wird es 30 Megacities mit über zehn Millionen Bewohnern geben

Die Zahl von Megastädten, das sind Städte mit mehr als zehn Millionen Einwohnern, wird voraussichtlich bis zum Jahr 2030 auf über 30 ansteigen, was einem Anstieg von 40 Prozent entspricht. Die Städte, so die Autoren, könnten nachhaltiger ausgebaut werden, wenn sie von den Erkenntnissen und Erfahrungen derjenigen Städte lernen, die technologisch schon weiter entwickelt sind.

Für den neuen Index wurden 25 Städte weltweit anhand von 26 Indikatoren untersucht und bewertet. Bei der Auswahl handelt es sich um große Städte mit dem Fokus auf geographische und ökonomische Vielfalt. Die Matrix des „Städte-Index der vernetzten Gesellschaft“ (Networked Society City Index) fasst die zentralen Ergebnisse der Studie auf einen Blick zusammen.

Die x-Achse illustriert den technologischen Reifegrad der jeweiligen Stadt. Zugleich zeigt die Stadt beim Blick auf die y-Achse den jeweiligen Nutzen der Technologie in ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimension.
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Die x-Achse illustriert dabei den technologischen Reifegrad der jeweiligen Stadt. Zugleich zeigt die Stadt beim Blick auf die y-Achse den jeweiligen Nutzen der Technologie in ökologischer, ökonomischer und sozialer Dimension. Die Reihenfolge der ersten zehn Plätze aus dem Ranking lautet: Singapur, Stockholm, Seoul, London, Paris, New York, Tokyo, Los Angeles, Shanghai und Beijing. Eingebettet ist die Studie in die globale Initiative zur „Future of urban mobility“, die die Strategieberater von Arthur D. demnächst vorstellen wollen.

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation CIO.