Am 15. April soll das neue Angebot für die Privatisierung der Bundeswehr-IT vorliegen.
Die Chancen für das neue Angebot seien nicht schlecht, so die SPD-Politikerin, wenn die Ausschreibungsbedingungen eingehalten würden. "Das bedeutet beispielsweise eine Kostenbegrenzung auf 665 Millionen Euro jährlich, oder dass die rund 5.000 Mitarbeiter der Bundeswehr-IT in die neue Gesellschaft übernommen werden.“ Zudem käme ein optimiertes Eigenmodell auch nicht billiger, so Leonhard.
Bereits am Montag hatte T-Systems seinen Ausstieg aus der Bietergemeinschaft mit SBS und IBM erklärt. Die Telekom-Tochter hatte bei den Verhandlungen der TIS-Gruppe immer wieder fehlende Strukturen kritisiert. Bis zuletzt habe es beispielsweise keinen Konsortialführer gegeben, hieß es aus Unternehmenskreisen.
Nach dieser Entscheidung ließen die verbleibenden Mitglieder der Bietergemeinschaft am Montag verlauten: "IBM Deutschland GmbH und Siemens Business Services beabsichtigen, das Projekt Herkules fortzuführen und die bislang von T-Systems vertretenen Teile des Angebots mit zu übernehmen“. Auch das Bundesverteidigungsministerium sieht den weiteren Ablauf durch die strukturelle Veränderung des Konsortiums nicht wesentlich verändert.
Der interne Zeitplan der Behörde sah eigentlich eine Prüfung des Angebots bis Ende März vor. Durch die erneute Verspätung bei der Abgabe des Angebotes dürfte sich dieser Termin bis Anfang Mai verschieben. Die endgültige Entscheidung über das Projekt würde dann nicht vor Oktober fallen.
Trotz des Ausstiegs aus dem TIS-Konsortium hält sich T-Systems zumindest noch einen Weg in das Herkules-Projekt offen. So könnte die Firma als Subunternehmen für den Bereich Netz tätig werden.
Herkules ist das bisher größte Modernisierungsvorhaben der Bundeswehr. Für zehn Jahre sollen alle zivilen, nicht sicherheitskritischen IT-Systeme von der Privatindustrie modernisiert und betrieben werden. Das will sich die Bundeswehr etwa 6,65 Milliarden Euro kosten lassen, die sie in Jahresraten von je 665 Millionen Euro zahlen will.
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