Smart-Home-Security

Sicherheit im Internet der Dinge

17.09.2018 von Wolfram Groß
Daran, dass Geräte miteinander kommunizieren, haben wir uns längst gewöhnt. Mit dem Smartphone drehen wir die Heizung auf und der Drucker bestellt sich selbständig neuen Toner. Umso wichtiger sind daher Sicherheitslösungen für den Datenverkehr im IoT.

Vorausschauende Instandhaltung, ständige Vernetzung, alle Geräte automatisch verbunden: schöne neue Welt? Auf jeden Fall – wenn sie sicher ist und niemand Angst um seine Daten haben muss. Je mehr „Dinge“ im Internet der Dinge (IoT) miteinander vernetzt sind, desto wichtiger werden durchgehende Sicherheitslösungen. Denn der Kreislauf, in dem Daten erhoben, gesammelt, verarbeitet und weitergegeben werden, ist schon heute kaum noch zu überblicken.

Je mehr "Dinge" im Internet der Dinge (IoT) miteinander vernetzt sind, desto wichtiger werden durchgehende Sicherheitslösungen.
Foto: Alexander Kirch - shutterstock.com

Nicht zuletzt durch digitale Assistenzsysteme wie Alexa, Siri und Google Home dringt die Vernetzung tief in die Privatsphäre der Nutzer ein. Für Unternehmen beinhaltet das IoT ebenfalls Risiken, die letztlich wesentlich gravierender sein können als im privaten Sektor. Sensible Daten müssen mit Dienstleistern und Zulieferern geteilt werden – wie behält man da die Kontrolle? Die betrieblichen Abläufe dürfen nicht unterbrochen werden, sonst kostet es nicht nur viel Geld, sondern auch Vertrauen. Im Grenzfall steht die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel.

Zukunftsmarkt Smart Living

Um Daten im IoT sicher verschicken zu können und Sicherheitsrisiken für alle Anwender zu minimieren, müssen universell einsetzbare Sicherheitslösungen für den Datenverkehr entwickelt werden, die ein ausreichend hohes Sicherheitsniveau garantieren, gemeinsam mit allen Partnern in der „Wertschöpfungskette“ eingesetzt, aber auch mit vertretbarem Aufwand, technisch und wirtschaftlich implementiert werden können. Doch genau daran mangelt es zurzeit noch: Standards.

Gleichzeitig boomt der Markt, etwa im Bereich Smart Living: So schätzt die Geschäftsstelle Smart Living des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), dass für das Jahr 2021 von einem weltweiten Marktvolumen von bis zu 30 Milliarden Euro ausgegangen werden kann. Für Deutschland wird ein Volumen von 4,14 Milliarden Euro prognostiziert. Zahlreiche Kommunikationskonzepte, viele davon immer noch proprietär angelegt, stehen im Wettbewerb miteinander.

In diesem dynamischen Umfeld sind es momentan dann auch die Start-ups, die Lösungsvorschläge für sicheren Datenverkehr im IoT liefern. So wie das noch junge, aber bereits mehrfach für seine innovativen Lösungen ausgezeichnete Unternehmen PHYSEC mit Sitz in Bochum. Dort hat man sich auf die angewandte Kryptographie im IoT spezialisiert und arbeitet erfolgreich an innovativen Sicherheits- und Konnektivitätskonzepten.

Die Gründer wissen, dass verlässliche IT-Sicherheit die größte Bedeutung für die Akzeptanz und das weitere Wachstum des IoT-Marktes haben wird. Also entwickelten sie die Plattform IoTree, die es Herstellern ermöglicht, Gegenstände zu digitalisieren und sie mit dem Internet zu verbinden. Dazu liefert die Plattform auch einfach handhabbare Tools für eine wirklich sichere Verschlüsselung dieser Kommunikation. Im Mittelpunkt der Sicherheitslösung steht die Erzeugung einer authentischen und sicheren Verbindung der beteiligten Gegenstände durch individuelle kryptografische Schlüssel, die regelmäßig erneuert werden.

Mehr Innovation benötigt

Für die Digitalisierung von Produkten, Prozessen und der Produktion ist die Integrität und Sicherheit der Daten der entscheidende Erfolgsfaktor. Mit Recht wünschen sich die Nutzer – private wie gewerbliche – die vollständige Hoheit über ihre Daten. Nur wenn diese Anforderungen erfüllt werden, können neue Geschäftsmodelle im IoT erfolgreich werden. Um sichere Innovationen besonders für private Nutzer zu fördern, hat der „Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen“ des BMWi – in dem auch bereits die Gründer von PHYSEC erfolgreich waren – einen Sonderpreis Smart Living ins Leben gerufen.

Das IoT der Zukunft wird noch viel stärker auf Sensoren beruhen und weniger darauf, dass wir selbst am Smartphone die Prozesse in unserem persönlichen Umfeld überwachen und steuern. Im Bereich Smart Living lässt sich das gut an dem einfachen Beispiel illustrieren, dass sich die Heizung selbst herunterregelt, wenn alle Bewohner das Haus verlassen haben.

Je weniger wir jedoch davon merken, dass die Dinge miteinander kommunizieren, desto mehr sind wir darauf angewiesen, dass dies sicher passiert. Immer leistungsfähigere Methoden der künstlichen Intelligenz stehen zur Verfügung, um Entscheidungen vom Menschen an Maschinen zu delegieren. Diese werden Eingang in Applikationen für jedermann finden. Deshalb müssen Lösungen gefunden werden, die nicht nur funktional, sondern auch verlässlich sicher sind.