Für die Finanz Informatik (FI) ist 2011 das Jahr des Migrationsmarathons: Nachdem die IT-Gesamtbanklösung seit Juli auch bei den letzten der 428 deutschen Sparkassen Einzug gehalten hat, scheren nun die Landesbanken in das Migrationsprojekt OSPlus ein. Nach der Landesbank Berlin und der Landesbank Saar setzen auch die Nordlichter Nord/LB und Bremen auf das neue IT-System.
Nach neun Monaten Vorbereitung und einer rund zweijährigen Projektdurchführungsphase wurden bei der Nord/LB mehr als 1,4 Millionen Kundenkonten und über 580 Selbstbedienungsgeräte (Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker sowie sonstige SB-Terminals) umgestellt. 50 weitere Systeme der Bank und zahlreiche Prozesse wurden ebenfalls angepasst.
In das bisher größte IT-Projekt der Nord/LB und das größte institutsbezogene Migrationsprojekt der Finanz Informatik waren insgesamt mehr als 500 Mitarbeiter eingebunden. Sie haben im gleichen Zuge auch die zur Nord/LB gehörige Braunschweigische Landessparkasse, das Landesförderinstitut Mecklenburg-Vorpommern und die Investitionsbank Sachsen-Anhalt migriert.
Auch für die Kunden der Nord/LB und ihrer verbundenen Unternehmen wird die Umstellung auf das neue IT-Systems OSPlus sichtbar und erlebbar. Sie sollen von schnelleren Bankgeschäften durch Realtime-Buchungssysteme profitieren. Die Benutzeroberflächen bei den Selbstbedienungsgeräten sollen optimiert sowie der Online-Banking-Auftritt informativer und übersichtlicher gestaltet werden.
Nord/LB plant weiteren Ausbau der IT-Systeme
Die Nord/LB habe mit der Umstellung "die erste wichtige Phase" der Neuausrichtung ihrer IT-Architektur abgeschlossen, so Andreas Fichelscher, Bereichsleiter Organisation und IT der Nord/LB: "Im Fokus der nächsten Phase bis 2015 steht der Ausbau der IT-Systeme für die Banksteuerung und die Erneuerung der IT insbesondere für das Wholesale-Kreditgeschäft."
Die Nutzung von OSPlus in der IT der Nord/LB bestätige das Konzept der Finanz Informatik, über eine offene Anwendungsarchitektur und standardisierte Schnittstellen die Integration von Marktpartnerlösungen zu ermöglichen, so F.-T. Brockhoff, stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik: "OSPlus stellt erneut unter Beweis, dass es zwischenzeitlich zu den führenden Standardlösungen im Bankenbereich gehört."
Kundenkonten und SB-Geräte der Bremer Landesbank auf OSPlus
Die Landesbank Bremen hat im Zuge der Einführung von OSPlus sämtliche Kundenkonten und Selbstbedienungsgeräte des Institutes umgestellt. Das Institut hat jedoch neben OSPlus noch weitere Anwendungen im Einsatz, die über standardisierte Schnittstellen an die Gesamtbanklösung der Finanz Informatik angebunden sind.
Die Migration auf das neue System verlief sowohl bei der Nord/LB als auch bei der Bremer Landesbank nach Angaben der Verantwortlichen problemlos. Das sieht auch die Finanz Informatik so. Eine IT-Umstellung sei immer eine besondere Herausforderung und auf Grund der zahlreichen Abhängigkeiten sehr komplex, räumt F.-T. Brockhoff ein. Der IT-Dienstleister der Sparkassen-Finanzgruppe bringe jedoch eine in vielen Jahren erworbene Migrationskompetenz ein.
Vier Landesbanken sollen jedoch nicht das Ende der Fahnenstange sein. Fridolin Neumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Finanz Informatik, ist zuversichtlich, weitere Landesbanken von den Vorteilen der OSPlus-Nutzung überzeugen zu können.
Die flächendeckende IT-Umstellung in der Sparkassenorganisation ist das Ergebnis aus der Fusion der Sparkassen Informatik (Frankfurt am Main) und der FinanzIT (Hannover) zur "Finanz Informatik" im Jahr 2008. Die IT-Dienstleister hatten sich damals auf eine Vereinheitlichung der IT-Systeme im Sparkassensektor auf Basis der IT-Bankanwendung OSPlus verständigt.
Über die Finanz Informatik
Die Finanz Informatik mit Sitz in Frankfurt am Main ist nach eigenen Angaben einer der größten Banken-IT-Dienstleister in Europa. Zu ihren Kunden gehören 428 Sparkassen, 8 Landesbanken und die DekaBank, 10 Landesbausparkassen sowie weitere Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe und der Finanzbranche.
Die Finanz Informatik übernimmt den Service für 129,6 Millionen Konten; jährlich werden auf den Systemen über 84 Milliarden technischer Transaktionen durchgeführt. Das Unternehmen beschäftigt 5.171 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Umsatzerlöse betragen rund 1,5 Milliarden Euro.