Norddeutsche Landesbank

NordLB dementiert Spekulationen über mögliche Milliardenspritze

17.10.2017
Norddeutschlands größte Landesbank NordLB sieht sich für weitere Belastungen durch die Schifffahrtskrise gerüstet.
Die NordLB befindet sich in gemeinsamen Eigentum der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Foto: Nord/LB

"Wir haben auf absehbare Zeit keinen Kapitalbedarf", sagte NordLB-Sprecher Thomas Klodt am Dienstag. "Die Bank erzielt Gewinne und hat ausreichend Kapital, um Kredite zu vergeben." Zwei Tage nach der niedersächsischen Landtagswahl hatte das Politikjournal "Rundblick" spekuliert, dass die Norddeutsche Landesbank (NordLB) möglicherweise wegen Auflagen der Bankenaufsicht eine Kapitalspritze in Milliardenhöhe brauche.

NordLB prüft Abbau des Schiffsfinanzierungsportfolios

Auch das niedersächsische Finanzministerium betonte: "Zur Lage der Bank gibt es keine Neuigkeiten." Die in gemeinsamen Eigentum der Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt befindliche Bank wolle mittel- und langfristig aber ihre Kapitalquoten weiter ausbauen, um auch für künftig steigende aufsichtsrechtliche Anforderungen gerüstet zu sein und für mögliche künftige Risiken auf ausreichendes Eigenkapital zurückgreifen zu können. Sie prüft dafür verschiedene Optionen für eine Umsetzung - darunter den weiteren Abbau des Schiffsfinanzierungsportfolios. Diese interne Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen.

Im ersten Halbjahr hatte die NordLB 271 Millionen Euro verdient, nachdem 2016 hohe Rücklagen für risikoreiche Schiffskredite einen Rekordverlust von knapp zwei Milliarden Euro in die Bilanz gerissen hatten. Aktuell muss die Bank deutlich weniger Geld, das in anderen Bereichen verdient wird, zurückstellen für mögliche Zahlungsausfälle von Reedern und Schiffseignern. Sie hat vor kurzem die in Schieflage geratene Bremer Landesbank voll übernommen. (dpa/rs)