In dieser Woche gerät die NSA erneut in die Schlagzeilen. Wie Der Spiegel auf Basis von Geheimunterlagen aus dem Archiv des Whistleblowers Edward Snowden berichtet, überwacht der US-Geheimdienst den weltweiten Zahlungsverkehr. Zuständig dafür sei das Projekt „Follow the Money“, in dessen Rahmen Transaktionsdaten ausgespäht und in die NSA-Finanzdatenbank Tracfin eingespeist werden.
Vor zwei Jahren umfasste diese Datenbank den Angaben zufolge bereits 180 Millionen Einträge, bei 84 Prozent von ihnen soll es sich um Kreditkartendaten handeln. Für die Überwachung wird einem Bericht zufolge unter anderem die Kreditkarten-Firma Visa genutzt. NSA-Mitarbeiter suchen im Transaktionsnetz des Unternehmens nach Schwachstellen und zapfen über diese angeblich den internationalen Zahlungsverkehr an.
Für die NSA seien dabei vor allem Daten von europäischen und afrikanischen Kunden, sowie von Visa-Karten-Nutzern aus dem Nahen Osten interessant. Angezapft würde unter anderem auch die Genossenschaft Swift aus Brüssel, über die zahlreiche Banken ihren Zahlungsverkehr abwickeln. Um an die gewünschten Informationen zu gelangen, liest eine Sondereinheit der NSA beispielsweise den Swift-Druckerverkehr der Banken aus. Der britische Geheimdienst GCHQ und das EU-Parlament betrachten diese Enthüllung mit Sorge. Die Rede ist von „offenem Rechtsbruch“. (PC-Welt)