Die Umstellung auf Linux würde Nürnberg etwa 17,8 Millionen Euro kosten, so Leitgeber. Bei der Einführung von Windows XP und Office XP müssten dagegen etwa 13,3 Millionen Euro gezahlt werden. Die beiden größten Hindernisse, die derzeit noch gegen Open Source auf den Endgeräten sprechen, sind nach internen Analysen des zuständigen Fachausschusses die Migration von Software und Schulungen.
So sieht sich die Stadt München aktuell der Schwierigkeit gegenüber, dass viele Fachanwendungen nur unter dem Microsoft-Betriebssystem laufen. Bei vielen Anbietern sei noch nicht klar, ob und wann sie ihre Produkte auf Linux umstellten. Neben technischen Problemen gäbe es bei der geplanten Umstellung von fast 14.200 Rechnern der Stadt München aber auch "Widerstände in den eigenen Reihen", und es stünden nicht genügend Finanzmittel zur Verfügung, so ein interner Bericht.
Eine Ausnahme in dieser Strategie findet sich im Server-Bereich. Hier spricht sich die Stadtverwaltung künftig für Linux aus. Allerdings sollen aufgrund der vorhandenen Strukturen auf mittlere und längere Sicht Unix, Microsoft Windows und Linux nebeneinander arbeiten.
Auch Microsoft hat nach den jüngsten Entscheidungen keinen richtigen Grund zur Freude: Nürnberg wird den Upgrade-Advantage-Vertrag zum 31. Mai auslaufen lassen. Eine Verlängerung ist nicht geplant. Vielmehr wird die Software-Ausstattung auf die Versionen Windows 2000 Professional mit MS Office 2000 festgeschrieben. Microsoft gewährleistet für MS Office 2000 bis 30.06.2006 und für Windows 2000 Professional bis 31.05.2007 kostenlose Security Updates. Dadurch sieht die Kommune den Software-Einsatz auf der heutigen Basis bis 2007 gesichert.
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