Die fortschreitende Consumerization und die Gerätevielfalt auf dem Markt der Smartphones spült vermehrt mobile Endgeräte in die Unternehmen. Deren IT-Verantwortliche müssen sich nun darüber Gedanken machen wie sie die mobilen Devices in die bestehende ITK-Infrastruktur einbinden. Die aktuelle Studie "Apple, Google oder Microsoft? - Mobile Betriebssysteme im Vergleich" von Pierre Audio Consultants (PAC)/Berlecon und Fraunhofer ESK zeigt nun, dass keines der Alternativ-Systeme zu RIMs Blackberry die Anforderungen zum sicheren und zentralen Administrieren erfüllt. Daher, so die Autoren der Studie, sei ein Trade-Off zwischen den Anforderungen des Unternehmens und der Leistungsfähigkeit der Systeme gefordert.
"Während sich die Betriebssysteme in puncto Usability nur wenig unterscheiden, gibt es hinsichtlich der Administrationsmöglichkeiten deutliche Unterschiede. Keines der Systeme stellt jedoch von sich aus eine umfassende, zentrale Geräteverwaltung zur Verfügung, sodass auf zusätzliche Mobile-Device-Management-Lösungen zurückgegriffen werden sollte", empfiehlt Nicole Dufft, Senior Vice President bei PAC.
Installationsverbot für Apps
Ob Windows Phone 7 von Microsoft, iOS von Apple oder Android von Google zum Einsatz kommen sollte, hänge von den spezifischen Anforderungen, Voraussetzungen und Ansprüchen eines Unternehmens ab. "Gerade große Unternehmen, bei denen zentrale Vorgaben und eine drahtlose Kontrolle der Endgeräte oft zwingend notwendig ist, stehen mit den hier betrachteten Betriebssystemen vor einer großen Herausforderung", beurteilt Dufft die Situation. Weitere Entscheidungskriterien sind die Integrationstiefe, die Nutzung spezieller Anwendungen und Dienste sowie die Sicherheit der auf dem Gerät gespeicherten Daten inklusive ihrer Übertragung.
iOs, Android und Windows Phone 7 unterscheiden sich in diesen Aspekten. Bei den geschlossenen Systemen iOS und Windows Phone 7 ist die Bedienung unabhängig von der Hardware immer gleich. Allerdings sind diese nur bedingt individualisierbar. "Android hingegen ist sehr offen, weshalb Hardware und Betriebssystem nicht immer optimal aufeinander abgestimmt sind. Deswegen empfehlen wir Android nur Administratoren mit detaillierten Kenntnissen im Betriebssystem", erläutert Carolin Exner, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Fraunhofer ESK.
Für Nicole Dufft stellt sich auch der Umgang mit den proprietären System wie zum Beispiel den Stores für die Applikationen problematisch dar. Viele Funktionen könnten nicht zentral administriert werden, sondern erfordern einen persönlichen Mitarbeiter-Account. Das fordere eine umfangreiche Sensibilisierung der Mitarbeiter und klare Richtlinien für die Nutzung, so die Beraterin. Carolin Exner geht sogar noch weiter: "In Bereichen mit hohen Sicherheitsanforderungen raten wir zu einem rigiden Installationsverbot von Apps."